Es ist fast wie im richtigen Leben: Sie verbinden sich, trennen sich und versuchen es erneut miteinander – die Thüringer Bühnen und Orchester. Während die einen in der Vergangenheit Theaterehen eingingen, sogenannte Fusionen, ließen sich andere eher auf kurzzeitige partnerschaftliche Beziehungen ein, auf Kooperationen. Fakt ist: In den letzten Jahrzehnten waren kulturpolitische Kuppler am Werk, denn fast alle Theater in Thüringen haben sich in irgendeiner Weise zum schöpferischen Fremdgehen verleiten lassen, wenn auch nicht immer freiwillig. Um zu erkennen, dass neue Kontakte die Produktivität eher bereichern als belasten, dass es von Vorteil ist, den Anforderungen der heutigen Zeit gemeinschaftlich gegenüber zu stehen. Denn nur so lässt sich im kleinen Freistaat die große Anzahl der Theater sinnvoll finanzieren – und den Zuschauern ein vielfältiges, reiches Angebot sichern. Doch in welcher Form sind derartige Kooperationen eigentlich sinnvoll?
Im kleinstädtischen Thüringen stünde ohne die Kooperationen zwischen den Häusern das kulturelle Angebot vor allem für die weniger urbanen Räume auf dem Spiel. Bei rund zwei Millionen Einwohnern gibt es acht staatlich geförderte Bühnen, die durch unterschiedlichste Zusammenarbeit meist mehrere Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Konzert – anbieten. Waren diese Kooperationen anfangs zunächst aus der Not geboren, um an kleineren Theatern die Vielfalt der...