Ob dieses Grüppchen wohl das Festival verfolgt? Jedenfalls diskutieren die drei Passanten am Rande des Blumenthaler Marktplatzes aufgeregt, worum es bei Auswärtsspiel: Blumenthal des Theaters Bremen geht: um die bange Frage etwa, was sich aus diesem abgehängten Ortsteil im Norden der Stadt machen lässt. Einst ein florierender Industriestandort, das Domizil der Bremer Wollkämmerei, hat inzwischen nicht allein die Industrie Blumenthal verlassen. Auch die Einwohner und den Einzelhandel zieht es in Scharen fort. Verwaiste Schaufenster zeugen von beängstigenden Leerständen. Doch nun ist das Theater da. Ob im einstigen Ortsamt, in Wirtin Simones Kneipe Mix-it oder auf offener Straße: Schier überall herrscht auf einmal mächtig Betrieb in Blumenthal. Sogar auf dem Dach des Seniorenzentrums Haus Flethe.
Regisseur Frank Abt sowie die Schauspieler Gabriele Möller-Lukasz, Martin Baum und Siegfried W. Maschek zeigen dort John von Düffels „Robin Hood“ in der Ausstattung Nadine Geyersbachs. Wie beim gesamten Festival geht es auch hier um das Verhältnis von Utopien und Dystopien. Wobei die Fassung von Düffels und die Inszenierung Abts eher wenig Raum für Visionen übrig lassen. Bei ihnen gelingt es dem Sheriff von Nottingham gar, Robin Hood samt Lady Marian kurzerhand zu kaufen – ein jähes Ende nach nur 45 Minuten! Eine Sage um irgendwelche...