Bericht
Zwischen real und irreal
Wie die Produktion „Romáland“ mit Fiktion und Wahrheit die Geschichten der europäischen Rom:nja erzählt
von Dimi Theodoraki
Assoziationen: Theaterkritiken Europa Maxim Gorki Theater
Erschienen am 17.4.2024
„Es war einmal eine Zeit, es war und es war nicht“.
Mit dieser Phrase beginnen viele Märchen der Sinti*zze und Rom*nja ... Die Inszenierung „Romáland“ in der Regie von Anestis Azas und Prodromos Tsinikoris reiste am 09.04.2024 nach Berlin und wurde als Gastspiel im Rahmen des von Maxim Gorki Theater organisierten Roma Day Festivals (08. und 09. April 2024) gezeigt. Erstmals zu sehen war die Arbeit auf der Bühne in Griechenland, in Athen, im Onassis Stegi der Onassis Foundation im November 2023. Seitdem ist sie getourt und wurde in Brandhaarden 2024 im Nationaltheather in Amsterdam präsentiert. Zweite Station: Berlin.
Das Kreativ-Duo aus Griechenland, seit vielen Jahren bekannt durch sein Engagement im griechischen Dokumentartheater, bringt diesmal „Roma“ auf die Bühne, um ihre Geschichte(n) zu präsentieren. „Romáland“ ist ein Theaterstück, die zum Genre des Dokumentarstheaters gehört und auf wahren Begebenheiten beruht, aus der Perspektive der Roma, ohne Ausschmückung, ohne Melodramatik. Mit Peter Weiss: „Das dokumentarische Theater enthält sich jeder Erfindung, es übernimmt authentisches Material und gibt dies, im Inhalt unverändert, in der Form bearbeitet, von der Bühne aus wieder“. Die Menschen auf der Bühne sind keine professionellen Schauspieler:innen, sondern Laien und sie kommen als „Expert:innen“ ihrer eigenen Geschichten. Sie berichten von realen...
Erschienen am 17.4.2024