Meldung (Debatte)
Theaterstreit Halle: Offener Brief von Kulturschaffenden
Assoziationen: Akteur:innen Oliver Reese Matthias Lilienthal Florian Lutz Matthias Brenner Dietmar Schwarz Neues Theater Halle Oper Halle
15.1.2019
In einem offenen Brief haben sich 32 prominente Theaterschaffende aus ganz Deutschland bezüglich des Konflikts in Halle an Oberbürgermeister Bernd Wiegand, Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra und den Aufsichtsrat der TOOH (Theater, Oper und Orchester Halle) gewandt. Die Unterzeichner*innen, darunter etwa Matthias Lilienthal von den Münchner Kammerspielen, Dietmar Schwarz von der Deutschen Oper Berlin und Oliver Reese vom Berliner Ensemble, betonen die Verdienste der Intendanten des neuen theaters und der Oper Halle, Matthias Brenner und Florian Lutz: Halle sei unter ihnen ein „außergewöhnlichen Leuchtturm der mitteldeutschen Kulturlandschaft“ geworden. Der Brief appelliert deswegen (vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Streits zwischen der künstlerischen Leitung des neuen theaters und Oper und der Geschäftsführung des TOOH) eindringlich an die Adressierten, die kreative Arbeit der Intendanten zu beschützen. Erklärend heißt es, es gäbe „in jüngster Zeit zahlreiche Beispiele die zeigen, welch destruktive Energie und welch nachhaltiger Schaden für eine Kulturinstitution entstehen kann, wenn die Machtverhältnisse und Organisationsstruktur im Hause und die Repräsentation gegenüber den Aufsichtsgremien die Kunst aus den Augen verlieren“. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen beiden Instanzen müsse gewährleistet werden, ansonsten würde Halle und die Sachsen-Anhaltische Theaterszene großen Schaden nehmen. Brenner und Lutz hatten Anfang Dezember die Fortdauer ihrer Intendanz für das Theater Halle von der Verabschiedung Stefan Rosinskis als Geschäftsführer abhängig gemacht. Der komplette offene Brief kann hier eingesehen werden.