Wandel durch neue Ideen“, rufen uns Stefan Rosinski und Sewan Latchinian in der Ausgabe 2/2014 von Theater der Zeit zu, und dann endet der Artikel. Die Redaktion schließt sich mit „Vehemenz“ dem „dringenden Appell“ an, Strukturreformen als Aufgabe zu begreifen, um die Zukunftsfähigkeit des Theaters zu gewährleisten. Schade, etwas mehr Neugier vonseiten der Redaktion hätte ich mir gewünscht, um zu erfahren, worin der Neuigkeitswert der nun geplanten Maßnahmen zur Rettung des Volkstheaters Rostock besteht. Andernorts im Osten und auch bei uns in Plauen und Zwickau wird seit Jahren mit Haustarifen gearbeitet, in Rostock kommt die Variante ins Spiel, gänzlich auf Tarifverträge zwischen Arbeitgeberverband und Gewerkschaften zu verzichten. Auslöser für diesen sogenannten Befreiungsschlag ist aber doch wohl die versäumte Rücklage von zu erwartenden Tarifnachzahlungen für das Orchester durch die Geschäftsführung. Der Begriff des Neuen ist in Zeiten, in denen Zukunft eher als Bedrohung wahrgenommen wird, verdächtig. Und so ist es wohl auch vorerst nur die alte Fratze „Verzicht“, die uns hier angrinst. Da ist erst einmal der Verzicht auf Einkommen, aber auch der Verzicht auf die Achtung der Leistung aller Mitarbeiter.
Seit 1990 begegne ich in Ostdeutschland Kommunalpolitikern, die Theater fördern, weil die Vorgänger es auch schon gemacht...