Am Anfang war der Spieltrieb – das Dionysische. Oder war am Anfang die Vision, der Wunschtraum, das Apollinische?
Welche von beiden Triebkräften bewegt einen Menschen dazu, sich auf einen besonderen Ort zu begeben, den wir Bühne nennen, um von dort aus anderen Menschen, die zuschauen, etwas vorzumachen?
Will er uns vormachen, daß er ein anderer ist als er selbst, um etwas Weiteres (Drittes) auszudrücken, oder stellt er etwas anderes dar, mit dessen Hilfe er sich selbst aus Ausdruck mitteilt?
Eine solche Art von Fragestellungen, die ein Modell von „Entweder-Oder-Thesen“ bedient, kann unendlich variiert werden. Und jede neue Konstellation wird die Möglichkeit, sich für eine „richtige“ Antwort zu entscheiden, unwahrscheinlicher machen, und zwar sowohl in der historischen Dimension dieser Problematik als auch in ihren morphologischen und phänomenologischen Dimensionen.
Und doch sind die oben gestellten Fragen nach den Beweggründen und ihren psychologischen Ursprüngen keine rein theoretischen, sondern konkret-praktische Fragen des Ausbildungsalltages.
Aus welchem Grund geht einer auf die Bühne, warum will er oder sie Schauspieler / in werden, warum will sie oder er Puppenspieler / in werden? – also, wie kann er / sie dieses erlernen und was soll er / sie lernen.
Wie Sie sehen, sind diese Fragen einfach, aber für...