„Ich soll mich finden, sagt mir das Gestirn. Mich finden? Müsst’ ich da mich nicht vorher verlieren?“, spricht die sanfte Stimme des namenlosen Protagonisten aus den „Kleinen Dichtungen“ des Schweizer Schriftstellers Robert Walsers gleich zu Beginn des Stückes. Eine Hand schiebt sich durch den braunen Anzug in den Kopf der Puppe, bringt sie zum Sprechen. Und daneben steht Nikolaus Habjan – die Quelle der Sprache, Mimik und Gestik der menschengroßen Klappmaulpuppe. Der zweifache Nestroy-Preisträger (2012 Beste Off-Produktion, 2016 Publikumspreis) gibt bei dem Euro-Scene Leipzig – Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes mit vier Stücken einen Einblick in sein umfangreiches Œuvre als Puppenspieler, Regisseur und Kunstpfeifer. Sein Stück „Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus“ ist titelund themengebend für das ganze Festival, welches mit 13 Gastspielen aus zehn Ländern vom 8. bis zum 13. November vergangenen Jahres an verschiedenen Leipziger Spielstätten stattfand.
Ob sich Habjans Stücke unter dem schlichten Motto „Heimat“ fassen lassen, ist fragwürdig, verdeutlichte seine Werkschau doch eine komplexe Be- und Verarbeitung diverser historischer Stoffe und Variationen des Figuren- und Puppentheaters. Was ihnen gemein ist, sind die Formen der Verfremdung, welche Struktur der Stücke und Charakter der Puppenfiguren prägen. Den Auftakt des Festivals bildete die Aufführung von „F. Zawrel...