Theater der Zeit

Kommentar

Ich revoluzze!

Über das schwierige Verhältnis von Kunst und Revolution anlässlich Milo Raus Sturm auf den Reichstag

von Jakob Hayner

Erschienen in: Theater der Zeit: Der Knick im Kopf – Theater und Migration (12/2017)

Assoziationen: Debatte

Ein Grüppchen von Menschen hat sich am Rande der Wiese vor dem Berliner Reichstag versammelt. Es ist der 7. November, der Wind pfeift der Jahreszeit entsprechend über die leere Fläche. In Petersburg soll es einhundert Jahre zuvor frühlingshafte fünf Grad unter null gehabt haben, als der Sturm auf das Winterpalais die bolschewistische Revolution einläutete. In Berlin scharen sich die Menschen um einen Transporter, vor dem der Theatermacher Milo Rau den von ihm inszenierten Sturm auf den Reichstag ankündigt – mit Unterstützung der Schaubühne am Lehniner Platz und der Kulturstiftung des Bundes. Die Aktion bildet den Abschluss der so bezeichneten Revolutions-Trilogie, die mit der Aufführung von „Lenin“ (siehe TdZ 11/2017) begann. An dem Wochenende unmittelbar vor der angekündigten Parlamentserstürmung hat Rau die General Assembly, ein Weltparlament, an der Schaubühne einberufen. Deren Ergebnisse sollen nun mittels revolutionärer Ikonografie in den Bundestag gelangen. Dass auf der Agenda deutscher Politik momentan die Weltrevolution nicht unbedingt an erster Stelle steht, illustriert eine zufällig zustande gekommene Szene: Während Rau und seine Mitstreiter für globale Solidarität werben, fahren im Hintergrund mehrere Transporter mit Werbetafeln für die Abschaffung des Solidaritätszuschlages vorbei.

Der Kontaktbeamte der Polizei gibt zu Veranstaltungsbeginn die revolutionäre Situation in bester deutscher Beamtenmanier zu Protokoll: „Zweihundert...

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