Ein Lehrer blickt zurück. In drei Monologen erinnert sich Andrea Marescalchi an eine Gruppe von Schülern, die er drei Jahre lang in Geschichte und Philosophie unterrichtet hat. Drei Schulstunden auf dem Weg zum Abitur. Drei Versuche, den Jugendlichen neben dem reinen Wissen auch so etwas wie Haltung und Hoffnung zu vermitteln. Doch das ist schwierig für den engagierten und dennoch hoffnungslos desillusionierten Lehrer. Die Zeit ist viel zu knapp bemessen, und die Lehrpläne sind mit Stoff viel zu vollgestopft. Also bleibt gerade einmal eine einzige Unterrichtsstunde für die Geschichte des 20. Jahrhunderts nach 1939, eine Stunde, in der Marescalchi kaum mehr als Zahlen referieren kann. Er zählt einfach die Millionen über Millionen Toten der Kriege und Völkermorde auf und reduziert die Geschichte der Menschheit gezwungenermaßen auf die Statistik ihrer Gräuel.
Für Erklärungen fehlt Marescalchi die Zeit. Nicht einmal einem Schüler wie Vitaliano Cacci, der gegen diese nüchterne Auflistung der Opfer rebelliert und nach einem Sinn in all dem Leid und der Zerstörung sucht, kann er Antworten geben. Er lässt ihn mit der Frage nach dem „Warum“ allein und verweist stattdessen auf das zur mündlichen Abiturprüfung gehörende Referat. In ihm könne Vitaliano der Prüfungskommission seine eigenen Schlüsse präsentieren. Dieser Aufforderung kommt...