Auftritt
Gärtnerplatztheater München: Grillfeuerchen
„Alcina“ von Georg Friedrich Händel nach Antonio Fanzaglias Libretto „L’isola di Alcina“, basierend auf Ludovico Ariostos „Orlando furioso“ – Musikalische Leitung Rubén Dubrovsky, Regie Magdalena Fuchsberger, Choreografie Karl Alfred Schreiner, Bühne Stephan Mannteuffel, Kostüme Pascal Seibicke
Assoziationen: Bayern Musiktheater Theaterkritiken Staatstheater am Gärtnerplatz
Erschienen am 7.2.2025
„Too hot to Händel“. Mit diesem Slogan warb das Staatstheater am Gärtnerplatz in München für seine Neuproduktion von Georg Friedrich Händels Oper „Alcina“. Um es gleich vorwegzunehmen: Hot wurde hier niemand auf niemanden. Gen Ende der Oper brannte nur ein Feuerchen im Grill. Lieto Fine (Happy End) bei Spießern. Mit Bier. Die verruchte Zauberin ist tot.
Mit „Alcina“ – nach Motiven aus dem Ritterepos „Orlando furioso“ von Ludovico Ariosto – schuf Georg Friedrich Händel 1735 eine seiner erfolgreichsten Opern. Im Mittelpunkt steht die mächtige Zauberin Alcina. Auf ihrer Insel verführt und verzaubert sie reihum die Männer. Ihre abgelegten Liebschaften verwandelt sie in Pflanzen, Tiere oder Felsen, die so zur Inseldeko werden. Inkognito dringt eines Tages Bradamante, die Verlobte von Alcinas aktuellem Liebhaber Ruggiero, in ihr Zauberreich ein, um den verschwundenen Bräutigam zurückzuholen. Alcina entgleitet zunehmend die Kontrolle, denn zum ersten Mal liebt sie wirklich …
Alcinas Zauberinsel ist in der Regie von Magdalena Fuchsberger alles andere als ein Paradies der Lüste und Gelüste. Die Drehbühne gefüllt (Bühnenbild Stephan Mannteuffel) mit einem Sammelsurium an Dingen, die gar nicht zur Story passen: Eine überdimensionierte Straßenlampe, eine Bushaltestelle mit Diskoleuchtkugel sowie eine Art Treibhauskonstruktion mit beschlagenen Gläsern. In diesem chaotischen Trash-Ambiente – übrigens...
Erschienen am 7.2.2025
