Im November 2015 hat die Arbeit an der praktischen Umsetzung der Idee eines Archivs des freien Theaters begonnen – mit einem Vorprojekt, das die Vision und die konzeptionellen Ideen konkretisieren und auf belastbare Grundlagen stellen soll. Unter Leitung von Wolfgang Schneider vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und getragen von einem Konsortium, zu dem sich der Bundesverband Freie Darstellende Künste, der Dachverband Tanz Deutschland, das Internationale Theaterinstitut mit dem Berliner Mime Centrum und das NRW KULTURsekretariat mit dem Festival Impulse zusammengeschlossen haben, entsteht jetzt eine Kartografie der Bestände, und es werden konzeptionelle Grundsatzfragen in Workshops und Konferenzen bearbeitet. Gefördert wird dieses „Vor-Projekt“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Verbund mit den Kulturministerien von fünf Bundesländern (Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Sachsen).
Dass ein solches Archiv, das die Geschichte und künstlerische Praxis des freien Theaters in Deutschland aufbereitet und zugänglich machen soll, ein unbedingtes Desiderat ist, zeigen alle Reaktionen auf den ersten Aufruf zur Meldung von Beständen und die ersten Besuche der Projektmitarbeiter bei „Bestandshaltern“, also Künstlergruppen, Produktionshäusern, Theaterveranstaltern und „Zeitzeugen“, zunächst in Berlin, Köln, Bonn und Frankfurt am Main. Die Idee, dass der kulturpolitischen Randständigkeit des freien Theaters in der Theaterlandschaft durch eine Vergewisserung seiner...