Theater der Zeit

K3 | Tanzplan Hamburg – Über fünfzehn Jahre Tanzhaus und choreografische Praxis

von Kerstin Evert

Erschienen in: Kampnagel Hamburg. 40 Jahre Widerspruch – Workbook zum Jubiläum (07/2024)

Assoziationen: Hamburg Tanz

K3 Zentrum für Choreografie
K3 Zentrum für ChoreografieFoto: Uta Meyer

Jubiläen sind Momente der Selbstinszenierung, des Lenkens von Aufmerksamkeit und des Sichtbarmachens von »Lebensleistung«. Darin ist und war Kampnagel immer gut – nicht zuletzt, weil die über die Jahrzehnte wechselnden und bleibenden Akteur*innen im und am und um das Haus herum eine besondere Beharrlichkeit verbindet: Die Suche nach innovativen künstlerisch-kritischen sowie räumlich-strukturellen Ansätzen für die Performing Arts.

Vierzig Jahre Kampnagel sind zugleich auch fünfzehn Jahre K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel! Die Gründung des K3 im Jahr 2007 als eigenständiges choreografisches Zentrum, als Tanzhaus im Gesamthaus Kampnagel, ist eine folgerichtige Weiterentwicklung der kontinuierlichen inhaltlichen und strukturellen Selbsterfindung der internationalen Kulturfabrik. In der Gründungsphase besetzten sehr unterschiedliche unabhängige freie Initiativen das Gelände. Auch wenn die meisten dieser Initiativen nicht mehr existieren, so haben sie doch Spuren im Gebäude, in der Erinnerung und in den heutigen Programmformaten hinterlassen. Kampnagel etablierte sich über die Jahre als wichtiger internationaler Theaterort – und bildete dabei hierarchische Strukturen aus. Dies geschah nicht ohne Widerstände und interne wie externe Widersprüche. Spätestens als 2001 das bis dahin eigenständige internationale Sommertheater-Festival in die Struktur Kampnagels integriert wurde, war aus einem Ort, der anfangs aus vielen eigenständigen Häusern im selben Gebäude bestand, EIN Produktionshaus geworden.

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