Vor zehn Jahren hast du Onishka gegründet, eine Kompanie, deren Künstlerische Leiterin du bist. Entstammt der Name einer Indigenen Sprache?
Ja, Onishka bedeutet „Wach auf“ auf Anishinaabemowin, einer Indigenen Sprache aus der Familie der Algonkin- Sprachen. Mit Onishka realisiere ich vor allem interdisziplinäre Theaterprojekte, die andere Kunstformen miteinbeziehen. Die Verankerung im Boden gibt meiner Arbeit ebenso viel Nahrung wie die unterschiedlichen künstlerischen Sprachen. Man vergisst manchmal, dass künstlerische Arbeit mit dem Ort verbunden ist, an dem man sich befindet, mit der Jahreszeit, während der man arbeitet. Die Orte prägen das, was ich erzähle.
Man kann das Land, den Boden in deiner Arbeit wirklich hören.
Ich dokumentiere gern das Leben um mich herum: die Geräusche im Wald, den Fluss, der sich mit den Jahreszeiten verändert, meine Gespräche mit Freund:innen und meiner Familie. Ich baue oft Klangfragmente aus dem Leben in meine Stücke ein. Ich mag es, wenn man spürt, wie im Laufe eines Gesprächs Beziehungen geknüpft werden, die Atmosphäre, die durch das Lachen und die Momente des Schweigens entsteht, die Art und Weise, wie Leute an ihrem Tee nippen. Ich denke und entwerfe Klang als etwas Immersives, das das Publikum einhüllt und dazu beiträgt, die vierte Wand zu durchbrechen.
Dein Anishinaabemowin-Sprachunterricht...