Theater der Zeit

Die neue künstlerische Hochschule. Man muss das Rad nicht neu erfinden, solange historisch noch nicht alles eingelöst oder auch nur verstanden ist …

Die Zukunftskonzepte der Bauhaus-Schule, betrachtet als stille Reserve und erneuerbare Ressource für die Gegenwart. Was müsste man davon neu auf die Agenda setzen?

von Simone Hain

Erschienen in: Recherchen 166: Dazwischengehen! – Neue Entwürfe für Kunst, Pädagogik und Politik (05/2023)

Ausgangspunkt der hier formulierten Position ist das Prinzip der Ungleichzeitigkeit, auf das ich zuerst bei Ernst Bloch stieß, dem großen Philosophen der Hoffnung, der Zukunft und der Utopien: In der Vergangenheit liegt uneingelöstes utopisches Potential, auf das wir uns immer wieder aufs Neue beziehen können. Es sind dort Dinge aufgehoben, die noch zu tun sind. Diese Dinge sind schon vorformuliert oder in Praktiken eingeflossen, an die man sich ­erinnern muss.

Zur Frage der neuen künstlerischen Hochschule gibt es einen programmatischen Text aus dem Jahr 1929: »bauhaus und gesellschaft«1. Dessen Autor Hannes Meyer ist, als er ihn verfasst, Direktor der ­titelgebenden berühmten Hochschule und bilanziert mit seinem ­poetischen Manifest einen damals noch ziemlich frischen Erkenntnisprozess, zu dem ihn der gleichzeitige Umgang mit Gestalt­psycholog*­innen sowie mit Organisationswissenschaftler*innen und Ökonom*­innen geführt hat.

Hannes Meyer verwendet anstelle von Kunst, die er mit einem Fragezeichen versieht und als Ordnung generalisiert, den Begriff »gestaltung«2. Die »hohe schule der gestaltung« setzt er als eine organisierende Funktion und eine elementare Ausdrucksform allen Lebens ein. Die neue Art von Hochschule kreiere einen harmonischen Modus Vivendi, setze einen guten Ton und bringe menschenfreundliche Umgangsformen in die gesellschaftliche Welt. In dem Moment, in dem die hohe Schule...

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