„Was die Puppe zum Leben erweckt“, sagt Shoshana Bass in ihrem Solo, „ist nicht der Spieler, sondern der Atem der Erinnerung, mit dem wir sie füllen“. Die junge Frau atmet den Geist ihres Vaters Eric Bass und eignet sich im biografischen Spiel die hohe Schule an, Puppen zu animieren – so, wie es das Sandglass Theater (USA) seit vierzig Jahren kultiviert. Sie übernimmt mit vier Puppen aus dessen Repertoire gleichsam den Staffelstab, schlüpft in die Handschuhe des Spielers, tritt in Vaters Fußstapfen, hinterlässt eigene Spuren.
„When I put on your glove“ war, auch noch nicht so ganz postpandemischer Umstände wegen, das einzige Gastspiel aus Übersee auf der 13. Synergura vom 21. bis 25. September 2022: dem beim Erfurter Theater Waidspeicher üblicherweise als Biennale angesiedelten internationalen Puppentheaterfestival. Gegen das Prinzip der Animation stellte dieses zum Finale jenes der Manipulation: nicht der Puppen, aber der Objekte. Im letzten der zwölf Gastspiele aus acht Ländern mutierte die Belgierin Agnès Limbos (Compagnie Gare Centrale) zur skurrilen Miss Marple in eigenen Mordangelegenheiten: am Tisch und am Boden zugleich Opfer, Täterin, Ermittlerin. „There is nothing in my life that shows I am ugly on the inside“, heißt der Abend mit einer Frau von mitunter ausdrucksstarker Ausdruckslosigkeit....