Die Darstellenden Künste für ein junges Publikum definieren sich seit Jahrzehnten auch über die Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Wir wissen, welche Chancen darin liegen, welche Ziele damit verfolgt werden können und warum wir das wollen. Und wir wissen auch, wie schwierig sich dieses Verhältnis oft gestaltet.
Ich lade aus einer jahrelangen Erfahrung heraus dazu ein, das Beziehungsgeflecht zwischen Theater und Schule seitens des Theaters einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten: einer Liebesgeschichte, die zum Entstehen und Wachsen bestimmte Bedingungen braucht, die für ihren Erhalt genährt, erfrischt also gepflegt werden muss und die wächst, wenn sie sich bei Infragestellungen und Konkurrenzen behauptet.
1. Akt – Annäherung
Am Beginn jeder Beziehung steht das aufeinander aufmerksam werden. Irgendetwas sticht einem ins Auge. Irgendetwas erregt und bekommt man nicht mehr aus dem Sinn. Man träumt, ist in Gedanken der Realität voraus, kommt ins Schwärmen und Pläne schmieden …
Man geht nicht planvoll vor, eher sprunghaft, lässt sich von den eigenen Gefühlen treiben.
Groß ist der Wunsch, Anzeichen zu deuten, die auf Erwiderung des Interesses schließen lassen. Bleibt das Interesse auf der anderen Seite aus, sucht man Wege, wahrgenommen zu werden.
Genau hinsehen, zuhören, erfinden, überraschen, statt nach einem Warum zu fragen....