Theater der Zeit

Der Prinz in der Orchestra

von Ulrike Haß

Erschienen in: Kraftfeld Chor – Aischylos Sophokles Kleist Beckett Jelinek (01/2021)

Assoziationen: Theatergeschichte

Adolph Menzel, Ansprache Friedrichs des Großen an seine Generäle (1864/5). In: Claude Keisch/Marie Ursula Riemann-Reyher (Hg.), Adolph Menzel 1815–1905. Das Labyrinth der Wirklichkeit. 1996, S. 197
Adolph Menzel, Ansprache Friedrichs des Großen an seine Generäle (1864/5). In: Claude Keisch/Marie Ursula Riemann-Reyher (Hg.), Adolph Menzel 1815–1905. Das Labyrinth der Wirklichkeit. 1996, S. 197

Alle anhand des Guiskard-Fragment angesprochenen Aspekte finden sich auch im Prinz Friedrich von Homburg wieder: Ein Krieg, eine fragliche Beziehung zum Namen, zur Referenz, eine Vater-Sohn-Konstellation, die Frage des Nachfolgens und dessen Verhinderung oder auch höhnische Reduktion auf einen Scherz. Die Karten werden jedoch, in einer zugleich gedrängteren und weitergefassten Perspektive, anders gemischt. Nicht ein verborgener Feldherr bestimmt das Szenario, sondern ein Kurfürst, der gleichsam in der Fülle seiner Macht steht und sogleich eingreift. Auch da, wo er, wie in der ersten Szene, nicht versteht bzw. gerade da, wo er nicht versteht. Auf diese Weise wird der Kurfürst von Beginn an zum Gegenspieler des Prinzen, der ihn „Mein Fürst! Mein Vater!“ nennt. Zwischen ihnen spielen Hören und Fehlen in den institutionellen Registern, die es hierarchisch zuweisen und ordnen: Das Hören gilt darin als eine einseitig passive und schweigende Haltung. Sie kommt stets Rangniederen zu, deren schweigendes, fehlerhaftes Hören immer wieder als mangelndes Zuhören und fehlender Gehorsam geahndet wird. Demgegenüber bleibt Ranghöheren das Aktivum des Wortes in Gestalt von Befehl, Belehrung oder Anweisung vorbehalten.

Hören und Fehlen

Das semantische Feld von Hören und Fehlen bestimmt das Handlungsgeschehen. Es geht um eine Verfehlung des Prinzen, der den Befehlen des Kurfürsten nicht...

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