Kraftfeld Chor
Aischylos Sophokles Kleist Beckett Jelinek
360 Druckseiten, 14 Beiträge, Ausgabe kaufen
Assoziationen: Ulrike Haß
I Aischylos Sophokles / Antike Konstellationen
Gattungs-trouble
Das Theater der griechischen Antike beginnt mit einer Figur, die nicht ganz zum Theater gehört und die über das Theater, wie wir es kennen, hinausführt. Eine Figur der Pluralität, der …
von Ulrike Haß
Foto: Epidauros-Katalog In: Kōstas Geōrgousopoulos/ Savvas Gōgos, Epidauros. To archaio theatro, hoi parastaseis. Athen 2002, S. 27
Fragment-Bewusstsein
Das Chorgedächtnis der antiken Tragödien betont die Erde als Trägerin und Nährerin aller Lebewesen und als ihr Grab. In der Tradition von klassischen Philologen und Übersetzern wie Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, …
von Ulrike Haß
Foto: Johannes Laurentius
Topologie des Chors
Ein Chor kennt keine Selbstbehauptung. Er behauptet sich nicht als Wendepunkt des Geschehens wie Protagonisten, die wie Ödipus zum Beispiel sagen: Ich richte die Stadt wieder auf, ich nehme die …
von Ulrike Haß
Foto: Mark Lammert
Der andere Körper des Theaters
Der Chor, der aus der aktuellen Zeit heraustritt und auf der Seite von Äon mit weit zurückreichenden Erinnerungskünsten betraut wird, ist der Chor der stásima. Die Standlieder, deren innere Strophengliederung …
von Ulrike Haß
II Kleist / Abfall der Könige, Fürsten und Väter
Um 1800
Mit Kleist geht es um die Schwelle 1800. Das ist ein gewaltiger Zeitsprung. Aber das fünfte vorchristliche Jahrhundert und die Moderne sind auch miteinander verklammert. Was sich in den griechischen …
von Ulrike Haß
Das Guiskard-Fragment
Im Doppelheft April/Mai 1808 wird das Guiskard-Fragment in der von Kleist und Adam Müller herausgegebenen Zeitschrift Phoebus. Ein Journal für die Kunst veröffentlicht. Kleists Kämpfe um dieses Stück, über die …
von Ulrike Haß
Der Prinz in der Orchestra
Alle anhand des Guiskard-Fragment angesprochenen Aspekte finden sich auch im Prinz Friedrich von Homburg wieder: Ein Krieg, eine fragliche Beziehung zum Namen, zur Referenz, eine Vater-Sohn-Konstellation, die Frage des Nachfolgens …
von Ulrike Haß
III Beckett / Kein dramatisches Vakuum ohne Chor
Spiele mit Zuschauern
Mit Beckett geht es um die Zeit nach 1945, wobei ich mich nur auf das, insbesondere von den Deutschen der Nachkriegszeit zwangs umarmte Stück Warten auf Godot stütze. Wladimir und …
von Ulrike Haß
Foto: Privatsammlung
„Ne travaillez jamais!“
Als Beziehungsweise bilden Herr und Knecht die Form eines unauflöslich, hierarchisch ineinander verschränkten Paares. Ihre wechselseitige Definition verhindert jede Möglichkeit einer Separation. Ihre Abhängigkeit ist der Art, dass sie die …
von Ulrike Haß
IV Jelinek / Abfall von der Rolle Frau und von allem
Die Rolle verwerfen
Mit Jelinek geht es um das Verwerfen der Rolle Frau, mit dem die relativ junge Epoche der Rollen überhaupt zu Ende geht. Jelineks Schreiben öffnet sich für Räume ohne Vordergrund, …
von Ulrike Haß
Foto: Privatsammlung
Im Abseits. Theater schreiben
Wie entdeckt Jelinek den Chor? Wie entstehen Jelineks chorisch-monologische Suaden mit ihren fluiden, wechselhaft gegeneinander und ineinander übergehenden Sprecherinstanzen? Mit ihren abrupten Wechseln zwischen Ich und Wir, ihren unvermittelt dazwischenfahrenden …
von Ulrike Haß
Foto: von Chuzeville
Altes Lied
Die Erfindung der alten Leier Die alte Leier der zwei Geschlechter gehört zu jenen Erfindungen, die ständig neu erfunden werden müssen. Mit dem Begriff der Erfindung ist die Gewissheit verbunden, …
von Ulrike Haß
Zum Schluss, vorerst
Es ist ein Zufall, dass Die Perser des Aischylos, neben all seinen Stücken, die verloren sind, die älteste uns überlieferte Tragödie ist. Es ist jedoch kein Zufall, dass diese Tragödie …
von Ulrike Haß