Piscator
FRAGment VI
von Joachim Fiebach und Antje Budde
Erschienen in: Recherchen 114: Fiebach – Theater. Wissen. Machen. (06/2014)
Antje Budde: Deine Doktorarbeit hast du nicht als Philosoph geschrieben, sondern als Germanist?
Hans-Joachim Fiebach: Ja.
AB: Worum ging es da?
HJF: Na um Piscator1! (Konsterniert, dass Antje Budde das nicht zu wissen scheint.) Das ist wirklich eine gute Arbeit.
AB: Du, das glaube ich dir sofort.
HJF: Nein, wirklich.
AB: Ich frag dich nicht danach, weil ich das nicht weiß, sondern weil ich weiß, dass andere Leute, die Leser, das womöglich nicht wissen. Versteh doch mal, ich muss dir auch Fragen stellen, zu denen ich die Antwort kenne. Das ist bei dieser theatralen Veranstaltung (eines Interviews) das dramaturgische Konzept.
Katka Schroth: Wir spielen dir auch so ein bisschen vor, dass wir so unschuldig sind und nichts wissen: „Ach so? Ach ja. Ach nein!“ Manchmal muss man aufpassen, dass man sich dabei nicht verspielt.
AB: Aber das mit der Gubener Straße2 war ein Hammer.
KS: Das war ein Volltreffer. – Noch eine andere Frage. Wir haben uns natürlich immer gefragt, wann das Theater das erste Mal auf deinen Schirm kam, ob als Erlebnis oder rückwirkend, im theatralischen Sinne oder als Theaterereignis. Wann fing das an? Ich denke da an die Kinder. In meiner...