Theater der Zeit

Essay

Ich arbeite gern

Wie wir unsere Ausbeutung legitimeren

Die Selbstausbeutung in künstlerischen Berufen ist strukturgleich mit anderen Ausbeutungsverhältnissen im Kapitalismus. Ein Essay darüber, wie die Erpressung funktioniert, und wie wir die Verhältnisse ändern können.

von Aniol Kirberg

Assoziationen: Debatte Dossier: Tarife & Theater

Foto: Paul Green / Unsplash

Arbeit

Mein Vater steht von Mai bis Oktober überm Grill. Ohne einen Tag Pause in der Küche, von 09:00- 15:00 und von 17:30 bis 01:00. Draußen sind es 35 Grad, überm Grill sind es an die 80 Grad. Abends geht er duschen, um am nächsten Morgen wieder frisch über den Kohlen zu stehen.

In meiner Familie wird sich gern über mich lustig gemacht. Ich, Künstler(:in, Anmerkung von mir) habe ja noch nie richtig gearbeitet. Ich weiß nicht, was es bedeutet, richtig zu schuften. Das Schuften hat meine Familie stark gemacht. Abgehärtet gegen das Leben; sie wissen, was es bedeutet, kein Geld zu haben, was es bedeutet, effizient zu arbeiten, abends ins Bett zu fallen und Schmerzen von den Plagen des Tages zu haben. Mein Vater ist stolz, dass seine Söhne Sachen reparieren können. Im Unterschied zu den anderen Schnöseln aus meinem Gymnasium können sie anpacken: Wenn sie im Garten Unkraut jäten, dann ordentlich, schnell und effizient. Sie haben keine Angst, sich die Hände dreckig zu machen. Die Hände, die eben in der Blumenerde gesteckt haben, bereiten jetzt das Hähnchen zu. Sie marinieren es, das Öl läuft die Arme herunter und wird dann mit einem Küchentuch abgewischt. Routiniert und souverän. Ich...

Erschienen am 15.2.2024

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