Akhe – Überraschen und Überfordern als künstlerisches Programm
Die Performancegruppe Akhe, die sich selbst als „Engineering Theatre“ beschreibt, wurde 1989 in St. Petersburg von den Bildenden Künstlern Maxim Isaev und Pavel Semchenko gegründet und gehört bis heute zu den wichtigsten Protagonisten der russischen Avantgardeszene. Zum festen Team gehören neben den beiden Gründungsmitgliedern und wechselnden Gästen auch der Manager und Lichtdesigner Vadim Gololobov sowie seit einigen Jahren der Performer Nick Khamov. Ihre Produktionen haben auf vielen Theaterfestivals weltweit Kultstatus und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat Akhe Russland verlassen, die Mitglieder leben derzeit in Frankreich und Finnland.
August 2022, der Krieg in der Ukraine ist bereits ein halbes Jahr alt und die Mitglieder der St. Petersburger Theatergruppe Akhe versuchen nach und nach, Russland zu verlassen. Als Erster hat es Pavel Semchenko geschafft, der nun mit einer Künstlerresidenz in Helsinki lebt. Um ihm eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten, haben wir ihn zum Erlanger Poet*innenfest eingeladen, wo er seine Performance „Visual Poetry“ zeigt. Auf dem zentralen Hugenottenplatz ist dafür eine Holzwand aufgebaut, auf der er mit Farbe Wörter und Bilder entstehen lässt, die ständig übermalt und weiter verändert werden. Der ganze Körper kommt dabei zum Einsatz, ob als Längenmaß oder erweiterte Malfläche. Als er auf einmal einen prall gefüllten Farbeimer anhebt und sich diesem mit dem Kopf nähert, entfährt einigen Zuschauer*innen ein kurzes: „Nein, das wird er nicht machen, oder?“ Die Akhe-Kenner*innen im Publikum schmunzeln nur, kurz bevor der Kopf komplett in der weißen Farbe untertaucht.
Spiele nicht! So bringt Pavel Semchenko den Grundsatz der Akhe’schen Theatersprache kurz und knapp auf den Punkt. Elementar ist demzufolge nicht die Nachahmung von Emotionen, sondern die performative Erschaffung spezieller, nahezu unerträglicher Situationen und physisch anstrengender Zustände, welche die gewünschten Emotionen schließlich auslösen. Die Performer überfordern sich bei Akhe laut Semchenko zudem ständig selbst,...
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