Theater der Zeit

Auftritt

Hof: Wenig teuflisch

Theater Hof: „Des Teufels General“ von Carl Zuckmayer. Regie Sapir Heller, Ausstattung Ursula Gaisböck

von Michael Bartsch

Erschienen in: Theater der Zeit: Hasta la vista – Bierbichler, Fiebach, Kuttner, Quiñones, Vanackere. Ein Brennpunkt zur Neubesetzung der Berliner Volksbühne (06/2015)

Assoziationen: Theater Hof

Im Theater Hof ist das Bemühen mit Händen zu greifen, Zuckmayers General Harras eben nicht in jener Täter-Opfer-Mischung eines Mannes erscheinen zu lassen, der um der leidenschaftlichen Fliegerei willen mit dem Teufel Hitler paktiert. Alles Heldisch-Tragische stand für die junge, seit acht Jahren in Deutschland lebende israelische Regisseurin Sapir Heller außer Betracht. Offenbar suchte sie auch alle Anklänge an den Anfangserfolg des Stückes zu vermeiden, das in den Nachkriegsjahren über 5000 Aufführungen erlebte. Die vom „Zusammenbruch“ verstörten Deutschen sahen in Harras eine Identifikationsfigur, jenen anständigen Deutschen, an den man gern wieder geglaubt hätte. Einen, der im Arrangement mit Hitler und den Nazis dennoch nach Werten zu leben versuchte und scheitert. „Nirgendwo in der Welt hätte man mir diese Möglichkeiten gegeben“, entschuldigt er seinen Aufstieg zum Luftwaffengeneral. Mit einer solchen exkulpierenden Interpretation hatte auch Carl Zuckmayer nicht gerechnet, weshalb er später Aufführungen für einige Jahre, bis zur Neufassung 1967, untersagte.

Für die Regisseurin aber, die schon während ihres Studiums an der Bayerischen Theaterakademie am Theater im oberfränkischen Hof inszenierte, gibt es wie seinerzeit für Adorno kein richtiges Leben im falschen. An einer solch exponierten Stelle des Militärapparates kann es gegenüber der Nazi-Ideologie weder ein „Ja, aber“ noch ein „Nein, doch“ geben....

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