Theater der Zeit

Theater sammeln

von Bärbel Reißmann

Erschienen in: Gottfried Pilz – Bühne Kostüm Regie (09/2024)

Assoziationen: Kostüm und Bühne Dossier: Theater & Archiv Gottfried Pilz

Die Hugenotten, Deutsche Oper Berlin, 1987
Die Hugenotten, Deutsche Oper Berlin, 1987Foto: Kranichphoto, Stadtmuseum Berlin

Theater ist kein Museum, sondern eine lebendige Kunst, die es vor allem mit dem Augenblick und der jeweiligen Zeit und Entstehungszeit einer Aufführung zu tun hat. Was bleibt, wenn der Vorhang fällt? Welche Rolle spielt das Museum?

Das Stadtmuseum Berlin verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft über die Geschichten von Menschen. Mit den Sammlungen und Ausstellungen werden Zugänge zu historischen und aktuellen Entwicklungen geboten. Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern versuchen wir, die Geschichte des Theaters in Berlin zu bewahren.

Die Übergabe des Vorlasses von Gottfried Pilz an die Theatersammlung des Stadtmuseums Berlin gibt uns die Chance, eine wichtige Zeitspanne des Berliner Musiktheaters zu veranschaulichen. Gottfried Pilz (*1944) zählt zu den renommiertesten Bühnenbildnern des Musiktheaters.

Nach dem Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien arbeitete er als Assistent an der Wiener Staatsoper bei Rudolf Heinrich und bei Filippo Sanjust an der Deutschen Oper Berlin. Dort entstanden zahlreiche herausragende Inszenierungen. 1980 begann eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Regisseur John Dew.

Pilz gelang in den 1990er-Jahren eine innovative Weiterentwicklung des Bühnen- und Kostümbildes. Er schuf faszinierende Bilder, die die Musik visuell übersetzen und in die Operngeschichte eingegangen sind. Zu seinen Ausstattungen gehörten Welturaufführungen wie Alexander von Zemlinskys »Der König Kandaules« Hamburg 1996 s...

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