Raum, Gegenstand, Atmosphäre usw. handeln als äußere Umstände auf der Bühne mit. Sie werden nicht nur „behandelt“, sondern sie handeln mit und machen das Handeln möglich. Sie haben „Auswirkungen“. Nimm einen Gehstock in die Hand, und er wird mit dir etwas machen, wird behilflich oder behindernd sein. Er kann dich gestisch unterstützen als eine Verlängerung deines Armes, dich stützen und schützen. Man kann Räume so möblieren, dass von den Möbeln deine Gänge bestimmt werden.

Ein Beispiel. Frau H. kaufte sich nach der „Wende“ neue Möbel für ihr Wohnzimmer. Die gewaltige Polstergarnitur quetschte sich nur mit Mühe in den Plattenneubau. Feudales Sitzen war möglich, normales Gehen nicht. Sie hatte sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt – und war eingeklemmt. Zum starken Handeln findet man über starke Verben. Dazu eine Sammlung und eine Übung.

Sammlung: „Komm herein!“

Das ist die schwache, sehr allgemeine Aufforderung zu einer Handlung: Jemand kommt herein. Da ist er. Da steht er. Auftrag erledigt.

Jetzt wirbt man mit starken Verben für diesen Vorgang:

Stürze herein!

Falle durch die Tür!

Stolziere herein!

Begebe dich herein!

Schleiche dich herein!

Wehe durch die Tür!

Tänzele herein, stolpere herein …

Allein diese Auftrittshandlungen haben Folgen. Sie haben einen Grund und Absichten. Sie...