Theater der Zeit

Einen ungeraden Weg finden1

Bericht einer Künstlerin aus der DDR, die als Anhängerin des Sozialismus zur Systemkritikerin wurde und ihre Kunst im Untergrund fortsetzte. Welche politische Kraft entwickelt das Beharren?

von Gabriele Stötzer

Erschienen in: Recherchen 166: Dazwischengehen! – Neue Entwürfe für Kunst, Pädagogik und Politik (05/2023)

Ich bin durch meine Biografie in der DDR als Systemkritikerin oder Feministin bekannt geworden. Damals habe ich aber gar nicht gedacht, dass ich irgendwie abweiche, sondern dass ich richtig okay bin. In meiner damaligen Idee von Kommunismus und Sozialismus war die führende Klasse die Arbeiterklasse: Sie hatte das Recht, die ganze Welt zu erneuern. Meine Eltern in unserem Dorf waren Bauern beziehungsweise Arbeiter. Wir hatten zu Hause keine große Bibliothek. Was ich las, war das, was es in der Dorfbibliothek so gab. Gott sei Dank war meine Mutter mit 16 aus dem Westen gekommen mit zwei Büchern, die es im Osten nicht gab: Alexandre Dumas’ Die schwarze Tulpe und Karl May. Also keine große Bildung. Aber als Arbeiterkind habe ich mir gesagt: »Du hast die Chance.« Mit dieser Naivität bin ich eigentlich immer an alles herangegangen.

In meinem Leben habe ich drei Unterschriftensammlungen gemacht. An der Pädagogischen Hochschule in Erfurt habe ich Deutsch und Kunsterziehung studiert. Dort gab es für mich und viele weitere Studenten2 eine Ernüchterung. Ich kam vom Dorf und dachte, Bildung, das sei meine Zukunft. Doch an der Hochschule wurde gesagt, Lehrer müssten nicht mehr wissen als das, was sie lehren sollten. Der Stoff, den ich bis...

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