Gabriele Stötzer
studierte ab 1973 Deutsch und Kunst an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt (DDR). Sie wurde 1976 politisch exmatrikuliert und später wegen einer Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Sie verweigerte eine Zwangsausreise in den Westen. Seit den achtziger Jahren ist sie freischaffende Künstlerin; sie übernahm die Galerie im Flur und organisierte Pleinairs, bis diese 1981 durch die Staatssicherheit liquidiert wurden. Ab 1982 folgten Veröffentlichungen in Untergrundzeitschriften der DDR, sie machte Fotografien, Super-8-Filme, webte und setzte ab 1984 Mode-Objektshows und Performances mit der Erfurter Künstlerinnengruppe Exterra XX um. Am 4. Dezember 1989 besetzte sie mit vier weiteren Frauen in einer ersten Aktion dieser Art eine Stasi-Zentrale. Ab 1990 erfolgten zahlreiche Buchveröffentlichungen, Lese- und Vortragsreisen, etwa in die USA, sowie internationale Ausstellungen. Ab 2010 Rehabilitation und Dozentin für Performance an der Universität Erfurt. Einzelausstellungen waren unter anderem in der Klassikstiftung Weimar, in der Galerie Loock Berlin und in der Galeria Monopol Warschau zu sehen. 2013 erhielt Gabriele Stötzer das Bundesverdienstkreuz.
Stand: 2023 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)