Seiner Etymologie nach meint intervenieren »dazwischenkommen«, »eintreten«, »erscheinen« oder auch »unterbrechen«. Die mit der Intervention verbundene politische Kraft lässt sich demnach mit einer räumlichen Dynamik assoziieren, von einem wie auch immer gefassten Außen in ein Geschehen einzugreifen, um dort, gewissermaßen »vor-Ort«-bleibend, einzuwirken.
Eine andere Perspektive auf den Zusammenhang von Intervention und Raum liefert dagegen Gilles Deleuze, der Intervention als Fluchtbewegung beschreibt, die den »geometrischen Raum« einer (Staats-)Macht deterritorialisiert; wobei Raum hier als eine Ordnung verstanden wird, die Subjekten soziale Orte zuweist und dabei festlegt, was unter welchen Bedingungen gesagt, was sicht- und hörbar werden darf.1 In diesem Sinn operieren intervenierende Bewegungen geradezu gegenräumlich, dislozierend. Sie erfolgen nicht innerhalb gegebener Grenzen eines Raumes, einer Institution oder eines diskursiven Feldes, sondern setzen vielmehr bei der Begrenzung selbst an.2 Intervention reflektiert hier immer schon auf die politischen und institutionellen Bedingungen und Bedingtheiten, die ihre Bewegung legitimieren, herausfordern oder eben auch auszusetzen suchen. Gewissermaßen verdoppelt sich damit auch das politische Engagement des Intervenierens, indem es – noch vor jeder konkreten Forderung oder Anteilnahme an einem Geschehen – das jeweils Sag- und Sichtbare räumlicher Ordnungen als verhandelbar ausstellt.3
Mit Blick auf die Bürgerbühne und ihre kunst- wie kulturpolitische Rahmung als »Theater der...