Die meisten Ihrer Stücke sind Komödien. Das ist nicht gerade die bevorzugte Gattung an den meisten Stadttheatern, zumindest was die zeitgenössische Dramatik betrifft. Warum halten Sie dennoch an der heiteren Bühnenkunst fest?
DG: Das hat eigentlich drei Gründe – der Wichtigste: Ich kann es nicht anders. Oder ich kann es nicht lassen – wie immer man es nennen will. Wenn ich etwas bewusst ernst fassen will, wird es unfreiwillig komisch, dann mache ich also lieber freiwillig. Zweitens, und das hängt mit Erstens zusammen: Inzwischen ist das eben schon auch mein Markenzeichen, meine Marktlücke – wer mich nach einem Stück fragt, erwartet Komödie. Und Drittens: Dem Komischen liegt immer eine Dialektik zugrunde, eine Schieflage zwischen zwei Polen, die vom Publikum erkannt wird. Das Erkennen provoziert das Lachen, und dieser Vorgang ist wundervoll.
Woran liegt diese Missachtung der Komödie und ihrer Autor:innen? In Frankreich, England, Italien – eigentlich überall – sieht das ganz anders aus als in Deutschland …
DG: Man misstraut der Komödie immer noch, da man glaubt, mit ihr ließe sich nichts Ernstes erzählen, aber das ist natürlich Unsinn – das Gegenteil ist der Fall, denn was man immer wieder erwähnen muss, ist: Die Figuren der Komödie erleben das, das...