Zum Kern des Kollektivs makemake produktionen gehören heute sechs Frauen: Anita Buchart, Julia Haas, Nanna Neudeck, Sara Ostertag, Michèle Rohrbach und Martina Rösler. Frauenkollektiv heißt es dann. Das ist zwar nicht falsch, aber auch irreführend, zumal sich die vor zehn Jahren in Wien entstandene Gruppe nie als solches betrachtet hat. „Es sind eben jene übrig geblieben, die sich am meisten füreinander interessiert haben – und das waren Frauen“, sagt Sara Ostertag, Regisseurin und informelles Mastermind der Truppe. Ein Zufall, aber nicht nur: Der Entstehungsprozess war auch Ausdruck einer geschlechterpolitischen Wende im Theaterbetrieb, in der sich Frauen, denen lange Zeit die immer gleichen Plätze und Themen zugewiesen worden waren, neuen Raum freischaufelten.
Das Besondere an makemake produktionen ist die Offenheit für ganz unterschiedliche Ausdrucksweisen. Sie lassen sich schwer auf einen Nenner bringen, vor allem, weil makemake für jedes Projekt und jede Kooperationsweise völlig originär zu denken beginnt. It’s the Produktionsform, stupid!, könnte man sagen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob eine Inszenierung in Eigenregie oder in Anbindung an ein Stadttheater entsteht. „Der Produktionsprozess entscheidet darüber mit, welche künstlerischen Mittel eine Person anwendet“, sagt Ostertag. Dieser Determinismus beschäftigt die Gruppe gerade sehr, zumal sich institutionalisierte und freie Arbeitsweisen immer mehr annähern....