Was für ein Mischmasch, klagt der Schauspieler, er steht im Hintergrund der Bühne, weiß geschminkt, in einem Rüschenkleid, wirft ab und zu einen Blick hinüber in den erleuchteten Zuschauerraum, wo in ziemlich großer Entfernung der Regisseur steckt. Er wartet auf sein Stichwort, wie er das gewohnt ist im klassischen Theaterbetrieb.
Der Mischmasch ist zum großen Teil pandemisch bedingt, aber nicht nur. Mit der Reinheit der Kunst ist es schon seit Langem vorbei, nicht nur im Theater, den ganzen Kulturbetrieb wirbelt es kräftig durcheinander, alle Medien und Genres. Nun sind dem Theater seine Räume verwehrt, dem Kino die Abspielstätten, Kunst wird nur noch direkt eingespeist in die digitalen Kanäle. Unreine neue Formen sind gefragt. Man hat ersatzweise Performances abgefilmt und dokumentiert, spontan, als Ersatz, viel Kleinkunst oder große Oper, alles sekundär. Nun versucht man eine neue Mischung, eine Inszenierung im Theater, hybrid konzipiert auf eine digitale Übertragung hin. Das erfordert und ermöglicht Anpassungen und Grenzüberschreitungen vor allem zwischen zwei Medien, die sich sonst diametral gegenüberstehen: Versuche, dem Kino sich anzunähern und doch Theater zu bleiben, das Kino zu nutzen, um echtes Theater zu machen … Der Mischmasch soll produktiv werden.
Das Schauspielhaus in Zürich hat seine Inszenierung von „Der Mensch erscheint...