Vor wenigen Wochen präsentierte das Theater Basel die Kennzahlen der vergangenen Spielzeit 2014/15, der letzten unter der Direktion von Georges Delnon, der nun die Staatsoper Hamburg leitet. Es sind Zahlen, die man als Vorzeichen des Umbruchs deuten könnte: In der Oper, der Sparte, die dem Musiktheaterspezialisten Delnon spürbar am nächsten stand (und dem Theater Basel zweimal in Folge die Auszeichnung als Opernhaus des Jahres bescherte), tauchte die durchschnittliche Auslastung unter die 50-Prozent-Marke. Gleichzeitig erreichte das lang vernachlässigte Schauspiel mit einer Auslastung von über 65 Prozent seinen mit Abstand höchsten Wert in der vergangenen Ära.
Aus diesen Zahlen spricht die Sehnsucht des Basler Publikums, das Dreispartentheater möge im Schauspiel wieder an die Zeiten anknüpfen, als es im deutschsprachigen Raum zu den stilbildenden Bühnen gehörte. An die Ära unter Werner Düggelin (1968 bis 1975), an die Direktionszeit von Frank Baumbauer (1988 bis 1993) oder an die Jahre 1998 bis 2003, als Stefan Bachmann unter Direktor Michael Schindhelm als Schauspielleiter tätig war.
Nun also hat Andreas Beck die Rolle des Hoffnungsträgers übernommen. Es war eine mutige Wahl, den Leiter des zwar feinen, aber doch sehr kleinen Wiener Schauspielhauses an die Spitze des größten Schweizer Dreispartenhauses zu beordern. Und es war, wie sich nach...