Herr Zwieback, ist der Horizont eine Kugel?
Für mich unbedingt, ja. Ich gehe gern auf den Horizont zu. Aber wenn ich mich entferne, krümmt er sich und wird eine Kugel. Deshalb habe ich damals auch den Titel meines Buches so genannt.
Mittlerweile bezeichnen Sie Ihre Arbeiten als sinnlichen Surrealismus. Was muss man sich darunter vorstellen?
Mehr als diese zwei Worte braucht man kaum zu sagen. Es geht nicht nur um ein surreales Prinzip, das alles auf den Kopf stellt, nicht nur auseinandernimmt und neu zusammensetzt. Für mich ist es mehr eine unendliche Sehnsucht, Hand in Hand mit Sprache und Bildern zu inszenieren. Sehnsucht trifft und verliert sich in Landschaften. „Der Horizont ist ein Kugel“ handelt von der Suche nach idealen Landschaften. Landschaften des Denkens, Fühlens. Ich öffne die Tür zum Universum … Es zieht … und die Luft steht. Früher, als die Erde noch eine Scheibe war, da konnte man tagelang sehen, wie jemand auf einen zukommt, und seitdem die Scheibe eine Kugel ist, kann es schon sein, dass man am Horizont einen Schornstein entdeckt und nicht weiß, ob das eine Fabrik oder ein Schiff ist.
Worum es immer wieder geht, ist der besondere Moment. Muss man dafür auf der...