Unsere Welt ist ein Theatervorhang, hinter dem die tiefsten Geheimnisse verborgen liegen.
Rainer Maria Rilke (Spielzeitmotto 2012/13)
Täglich geht der Vorhang auf. Und es gibt die Zeit, da hebt er sich für eine neue Theaterleitung, voller Erwartung, ob sie erfüllt werden kann, ob sie eingelöst wird. Im Herbst 2012 übernahm Johannes Reitmeier, zuvor Intendant des Pfalztheaters Kaiserslautern, als Nachfolger von Brigitte Fassbaender das Tiroler Landestheater und Symphonieorchester Innsbruck (TLT). Ein Mehrspartenhaus mit rund 400 Mitarbeitern, finanziell abgesichert, Gesamtbudget rund 27 Millionen Euro.
In den fünf Jahren erreichte Reitmeier als geschäftsführender Intendant einen Höchststand von 8370 Abonnenten und schaffte es mit seinem Spartenleiter Thomas Krauß, das stark schwächelnde Schauspiel auf den Auslastungsstand des in Innsbruck traditionell dominierenden Musiktheaters zu heben. Als geschäftsführenden Kaufmännischen Direktor hat er Markus Lutz an seiner Seite. Auf Wunsch der Politik (Land Tirol, Stadt Innsbruck) wurden 2016 die renommierten Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, künstlerisch weiterhin autonom, administrativ ins Tiroler Landestheater eingegliedert. Außerdem betreut die Theaterleitung einen Neubau, der den maroden Kammerspielen eine neue Heimat bieten soll sowie das Orchester beherbergen wird. Keine Überraschung, dass Reitmeier für weitere fünf Jahre verpflichtet wurde. Erstaunlich eher, dass er bis 2022 zusagte.
Die Fantasie kann alles. Sie ist ein mutwilliges...