Stadt Land Tanz
Das Tanzland durchstreift die Provinz
von Sabine Reich
Erschienen in: Recherchen 146: Theater in der Provinz – Künstlerische Vielfalt und kulturelle Teilhabe als Programm (05/2019)
Der Fonds Tanzland, gestartet 2017, initiiert von der Kulturstiftung des Bundes, getragen durch den Dachverband Tanz Deutschland, fördert Kooperationen zwischen Tanzensembles und Gastspielbühnen in kleinen und mittleren Städten.
Vor allem in Städten und Gemeinden, in denen zeitgenössischer Tanz bisher wenig oder gar nicht angeboten wird, sollen die Gastspielhäuser der INTHEGA (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V.) ermutigt werden, neue Erfahrungen in der Programmplanung, Vermittlung und Durchführung von Gastspielen zeitgenössischer Tanzensembles zu machen.
Soweit die Fördergrundsätze des Programms: Der Tanz verlässt die Metropolen und geht ins Land.
Wo ist das Land?
„Die Zukunft der Welt wird auf dem Land entschieden.“ (2017)
„Die Stadt ist alles was wir haben.“ (1987)
Zwischen diesen zwei Zitaten von Rem Koolhaas liegen dreißig Jahre oder ein Jahrhundert, die Post-Moderne des 20. und der Aufbruch ins 21. Jahrhundert. Ästhetische, räumliche und ökonomische Strategien konzentrierten sich in den vergangenen Jahrzehnten auf die urbanen Räume, auf Metropolen und Megacitys. Dieser Trend ändert sich momentan: Der ländliche Raum und die kleineren Städte rücken wieder in den Blick.
Die Gründe sind vielfältig, in jedem Fall sind sie berechtigt, betrachtet man, wo die Menschen in Deutschland leben: Siebzig Prozent leben in Städten mit weniger als 100 000 Einwohnern, 15 Prozent in...