Anna Menzel: Was war Puppenspiel für dich, als du 25 Jahre alt warst?
Hans-Jochen Menzel: Freude am Spiel und besser wissen, wie es geht und Zorn – und ein Ausweg aus meiner abiturlosen Zukunft nach dem Rausschmiss aus der EOS (Erweiterte Oberschule, Anm. d. Red.).
Anna: Was war dein schönstes Erlebnis auf der Bühne?
Jochen: Das Schönste waren und sind eigentlich die Proben, das Zusammenspiel, die Impros. Wenn man forscht, wenn aus Gedanken und Visionen und Improvisationen Stücke entstehen, die es noch nie gab, die so auch nie aus der Literatur entstanden wären.
Anna: Was waren deine Ängste als Freiberufler? Hattest du überhaupt welche?
Jochen: Oh ja, große Angst! Nur wenige lebten so in der DDR 1984, das war die Ausnahme, und überhaupt sehr schwierig diesen Status zu erlangen. Als es dann ganz gut lief, hatte ich immer noch Existenzangst, aber man gewöhnte sich dran und konnte besser damit umgehen. Und das Gegengewicht war immer dieses bisschen Mehr an Freiheit, was ich dadurch haben konnte. Ich fühlte mich privilegiert, ich war freier als die meisten anderen in der DDR – fand ich.
Bin ich für dich eigentlich, beruflich gesehen, eine Belastung, weil ich so...