Ich habe beschlossen, glücklich zu sein
Rumba zu tanzen bis zur Erschöpfung
mir alle meine Namen wieder zu geben, den alten Krempel
Das Kind der Mine zu bleiben, das Kind der Eisenbahn
Das Familiengedächtnis mit der Lokomotive zu vermählen
Exil im Ei, die ewige Einsamkeit
Kasala für mich selbst
Fiston Mwanza Mujila
Charlotte Bomy: Du bist Autor von Theaterstücken, Romanen und Gedichten und Herausgeber einer Anthologie mit dem Titel Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa (Wunderhorn, 2021), in der Gedichte von dreißig europäischen Künstler:innen aus der afrikanischen Diaspora vorgestellt werden, jeweils in Originalsprache und in deutscher Übersetzung. In unserem ersten Gespräch hast du mir erzählt, dass du dich lange Zeit nicht mit Rassismus beschäftigt hast, dass deine Position aber heute, als französischsprachiger Autor, der in einem deutschsprachigen Land lebt, aber auch als Schwarzer Mann, der in Österreich lebt, genauer gesagt in Graz, viel klarer ist. Könntest du die Stationen deines Werdegangs, die geografischen Veränderungen, die historischen Ereignisse und Entwicklungen beschreiben, die deine Vorstellungswelt geformt haben?
Fiston Mwanza Mujila: Ich bin in Katanga im Südosten der Demokratischen Republik Kongo geboren und aufgewachsen. Die Region ist weltberühmt für ihre Mineralien – insbesondere Uran, Kupfer und Kobalt. Diese Tatsache findet in meinen Texten Niederschlag, da...