Wo ist mein Platz? Die freundlichen Bahnvorsteher (Charlot Lemoine und José Lopez) des Vélo Théâtre in „Une poignée de gens … quelque chose qui ressemble au bonheur“ haben mir ein nummeriertes Ticket gegeben und mich angewiesen, in der auf dem Boden markierten Zone entlang der Wände des quadratischen Raumes zu warten. In der Mitte des Raumes: Ein großer Haufen von Holzklappstühlen, in dessen Zentrum ein Musiker (Fabien Cartalade), der die folgenden Szenen kongenial begleiten wird. Es erscheint absurd, der nächsten Aufforderung der beiden zu folgen: Jede Zuschauerin und jeder Zuschauer solle den Stuhl mit seiner Nummer finden. Aber tatsächlich gelingt es, aus dem gut gelaunten Chaos der Stuhlsuche entsteht eine neue Raumsituation – und zugleich schweißt die Aktion, wie auch die folgenden Platzwechsel, die Besucher*innen zu einem Kollektiv zusammen. Von der (auch metaphorischen) Suche nach dem richtigen Platz im Leben über das Leben als Warteraum zur großen Lebensreise: Durch immer neue Stuhlgruppierungen entstehen poetische Bilder, die das Publikum miterlebt und mitgestaltet – etwa, wenn die Zuschauer*innen eine Blumenwiese bilden oder mit Hasenmasken ausgestattet Teil des Spiels werden. Höhepunkt ist die „Zugfahrt“ in der Diagonale des Raumes, bei der als Schattenrisse Landschaften auf den langen, aufgespannten Stoffbahnen an den wie im...