Fünf Jahre Armin Petras: Kaum angefangen, sind sie – wusch! – auch schon wieder vorbei. Fast zumindest. In diesen Tagen redete man in Stuttgart viel über Berlin. Genauer gesagt, über den Petras-Stellvertreter Klaus Dörr, der, zunächst als geschäftsführender Direktor ins Dercon-Team an die Volksbühne geholt, nun nach dessen Abgang das Haus als Übergangsintendant und Krisenmanager leitet. Kein Wunder, dass im Suchlauf nach möglichen Dercon-Nachfolgern sehr häufig Armin Petras genannt wurde, der im Sommer Stuttgart verlässt. Denn Dörr ist seit zwölf Jahren Petras-Vize, von Gorki-Zeiten bis aktuell in Stuttgart. Seine Berufung nach Berlin, so orakelten einige, könnte eine Weichenstellung in Richtung Petras sein – auch ein Leitungskollektiv scheint nicht ausgeschlossen. Doch Petras, von Theater der Zeit Mitte April zur Dercon-Nachfolge befragt, will erst mal an seinem Vorhaben festhalten, nach Jahren der Nonstop-Leitungsverantwortung kürzer zu treten und nicht sofort in die nächste Intendanz zu hetzen. Ab kommender Spielzeit ist er als Hausregisseur in Bremen verpflichtet. Die Frage nach einer neuen Intendanz, so Petras, schließe er nicht aus, doch sie stelle sich ihm eher später als früher.
Abschied und Aufbruch
In Stuttgart herrscht derweil Abschiedsstimmung, die ja immer auch gleichzeitig Aufbruchsstimmung ist. Die Geschichte der Ära Petras verlief, wie in vielen Fällen, im...