Stück
Die Unverrückbaren
von Annette Bühler-Dietrich und Sèdjro Giovanni Houansou
Erschienen in: SPUREN – Zeitgenössische Theatertexte aus afrikanischen Ländern und der afrikanischen Diaspora (06/2025)
Assoziationen: Stücke
Figuren
MALICK, 36 Jahre
LAMINE, 21 Jahre
MARIAME, Lamines Mutter
AMADOU, Malicks Vater
WUTANFÄLLE, verschiedene Personen, Frauen und Männer
JUGENDLICHE, verschiedene Personen, Frauen und Männer
POST, seltsame Person, Grenzbeamter
MARGUERITE, Posts Tochter, jung
Anmerkung des Autors
Zwischen /... /
Gedanken, die der Figur durch den Kopf gehen und ausgesprochenen werden wollen. Diese Passagen enthalten auch Hinweise für den Ort der Handlung. Somit gehören sie zur Handlung.
Geschrieben im Gedenken an all jene, die auf der Migrationsroute Süd-Nord gestorben sind. Um sie im Gedächtnis zu behalten, erschaffen wir dieses Leuchtfeuer in der Ferne, das uns schließlich zu Gefangenen des Wartens macht.
1.
Ein Bahnhof, Obdachlose. Malick steht ganz nah an der Bahnsteigkante, den Rucksack auf dem Boden, eine Zigarette in der Hand.
MALICK Zieht an seiner Zigarette. / Gerade hier stirbt der Raum um mich herum. Der Tag hat sich verzogen. Keine Scheinwerfer, keine Blaulichter, keine Sirenen, kein Rennen, keine Verfolgungsjagden mehr. Der Bahnhof. Das Warten. Warten auf die Abfahrt. Der Zug der Nachteulen, der nicht kommt. Männer und Frauen sind hinter mir zu Gange. Dort hinten pinkelt ein junger Mann, der wie ein Penner aussieht, in einen Plastikmülleimer. Das macht er jeden Abend. Er ist hier zuhause. Eine Frau, hingefläzt...