Arbeit mit den Regisseuren der neuen Welle des deutschen Kinos
von Burghart Klaußner und Thomas Irmer
Erschienen in: backstage: KLAUSSNER (09/2019)
Sie waren an der jüngsten Erneuerung des deutschen Kinos beteiligt, die da Anfang der nuller Jahre mit Good Bye, Lenin! von Wolfgang Becker, Die fetten Jahre sind vorbei von Hans Weingartner und Yella von Christian Petzold eben sehr markante Filme hervorbrachte, und diese Richtung wurde bereits 1992 mit Wolfgang Beckers Kinderspiele eingeschlagen?
Ich bin wahrscheinlich nicht wirklich dazu berufen, das so genau zu analysieren, aber ich glaube, dass mit diesem Film auf jeden Fall die Möglichkeit Einzug hielt, sich als Filmemacher auch an extremeren Positionen abzuarbeiten. Auf keinen Fall die Sache nur auf Komödien beruhen zu lassen, oder feuilletonistischen oder filmessayistischen Erzählweisen, sondern tatsächlich auch einen gewissen harten Realismus auszuprobieren. Diese Filme, da weiß ich gar nicht, ob die sich überhaupt vergleichen lassen. Ein Film wie Yella hat mit einem Film wie Kinderspiele eigentlich gar nichts zu tun. Richtig allerdings ist, dass es die künstlerische Spitze einer Generation oder des Filmemachens einer bestimmten Zeit abbildete. Dadurch hatte ich einen Zugang zum Film, der sehr erfüllend war.
Ab Good Bye, Lenin! gab es eine kontinuierliche Arbeit im Film. Was ist da passiert?
Vorher hab ich hauptsächlich Theater gespielt. Dann ging es weiter mit dem wunderbaren Hans-Christian Schmid, mit dem ich später...