Form nach dem postdramatischen Theater
Im September 2024 interviewt der US-amerikanische Journalist Ezra Klein die Autorin Zadie Smith. Klein leitet das Gespräch mit Blick auf Smiths Essayband Feel Free ein:
She’s talking about the political stakes of that period – Brexit in Britain, Donald Trump here – and the way you could feel it changing people. She writes: ›Millions of more or less amorphous selves will now necessarily find themselves solidifying into protesters, activists, marchers, voters, firebrands, impeachers, lobbyists, soldiers, champions, defenders, historians, experts, critics. You can’t fight fire with air. But equally you can’t fight for a freedom you’ve forgotten how to identify.‹ What Smith is describing felt so familiar.791
Sechs Jahre nach dem Erscheinen der Essays sind die Betrachtungen Smiths immer noch hochaktuell. Die kontinuierliche Verschränkung akuter sozialpolitischer Fragestellungen mit Beschreibungen zeitgenössischer Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die Smith vornimmt, zeichnet eine Gegenwart nach, die uns weiterhin beschäftigt. Es ist eine Gegenwart, die entscheidend von den formalen Affordanzen digitaler Technologien und deren Ausformung unseres sozialen Miteinanders geprägt ist. Wie lässt sich Freiheit in Zeiten rigider, algorithmischer Strukturierung durch die Dominanz des Internets denken – eine Dominanz, die von mächtigen Firmen und Marktlogiken geprägt ist? Smiths Betrachtungen machen deutlich, dass die Frage, wie wir...