Was ist bloß aus dem guten alten Generationenkonflikt geworden? Früher, also vor der Erfindung der Freundschaftsanfrage der Eltern an die Kinder über Facebook, waren die Fronten wenigstens klar: Mutti und Vati Spießer, die Sprösslinge Rebellen. Heute klagt der Paterfamilias über die Jugend bloß noch: „Die wirken alle so brav.“ Und die größte Sorge ist, den Toleranzwettbewerb mit den Eltern der neuen Freundin des Sohnes verlieren zu können. Wobei die Laissez-faire-Lockerheit doch auch Grenzen hat. Wenn der Filius nämlich wissen will: „Aber dann, wenn es so weit ist, also wenn sie dann doch nicht … wenn alles eigentlich super ist … fragt man dann, ob sie ihre Tage hat, oder kommt das total oberscheiße rüber …?“ Da weiß auch Vati nur den Rat, der schon seit ewigen Zeiten funktioniert: „Kannst du das bitte mit deiner Mutter klären.“ Also doch alles beim Alten?
Die Szene stammt aus dem Stück „Einfach nur Hallo“ von Lutz Hübner. Eine von sechs Kurzkomödien bzw. Miniaturgrotesken, die das Theater an der Parkaue unter dem Titel „Als ich meinen Eltern meinen neuen Freund … Vom Ende der Kindheit“ in Auftrag gegeben und in Kooperation mit dem Schauspiel Chemnitz auf die Bühne gebracht hat. In Berlin finden die Clashs...