Jan Pappelbaum, nach „Ein Sommernachtstraum“, „Hamlet“, „Othello“ und „Maß für Maß“ haben Sie kürzlich die Bühne für die fünfte Shakespeare-Produktion von Thomas Ostermeier ausgestattet. Aber erst „Richard III.“ spielt in einem richtigen Globe Theatre. Warum erst jetzt?
Den halbrunden, kleinen Saal als Shakespeare-Arena, als ein Globe einrichten, das wollten wir schon lange. Der Grundraum dafür ist in der Form der Apsis in der Theaterarchitektur angelegt. Als die Schaubühne Anfang der Achtziger gebaut wurde, gab es die Idee, hier alle Raumformen der Theatergeschichte einrichten zu können. Und nichts anderes haben wir dann auch gemacht. Diese Art von Theater, bei der es eine so große Nähe zwischen Spielern und Publikum gibt, ist ein alter Traum von uns.
Die Unmittelbarkeit der Kommunikation mit dem Publikum spielt bei „Richard III.“ eine weit größere Rolle als in den anderen Shakespeare-Stücken. Insofern war auch die Besetzung der Hauptrolle mit Lars Eidinger nicht unwichtig für unseren Entwurf, weil er einfach ein großer Meister der Interaktion ist. Von allen Bühnen, die ich für Ostermeiers Shakespeare-Block gebaut habe, ist das Globe eine mit der größten Referenz zum Original. Die Bühne und der Zuschauerraum bilden einen Einheitsraum. Durch das direkte Gespräch der Hauptfigur mit dem Publikum befindet es sich mit...