„Das Proletariat ist nicht in einer weißen Weste geboren.“
Bertolt Brecht
Der Bau, der da in die Stadt gebombt wurde, wirkt monströs, überwältigend und irgendwie unbesiegbar. Dabei stellt sich gerade heraus, dass vielleicht seine vermeintliche Unbesiegbarkeit so etwas wie eine Achillesferse ist. Eine schön ausgestellte Angriffsfläche, ein externer Speicher der Verwundbarkeit. Das Problem ist dabei weniger das Risiko der Zerstörung als vielmehr das der Korrumpierbarkeit. Die Niederlage wäre dann nicht durch ein Ende der Volksbühne verwundet, sondern durch einen Neuanfang befriedet und integriert zu werden. Die Volksbühne als paternalistisch-philanthropisch gewährte, sozial integrative Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die den Sturz gerade genug verlangsamt, dass wir meinen könnten, wir hätten absichtlich die Position gewechselt.
Im Nachhinein taumelt man und fragt sich immer wieder, wie das geschehen konnte, als wollte man die Antwort nicht erfragen, sondern abwehren. Die Frage, wie diese Abwicklung passieren konnte, und der zäh von den Rändern der Wahrnehmung aus ins Zentrum des Bewusstseins zusammenlaufende Unglaube weichen langsam dem Ärger darüber, dass da offenbar noch ein Glaube an irgendwas war. Dabei hätte man wissen oder wenigstens ahnen sollen, dass im Kapitalismus alles irgendwann in die Restmülltonne rutscht, was nicht verwertbar ist. Ein bisschen gewinnt man den Eindruck, so unangenehm das auch sein mag,...