Klang und Form
Die Rolle von Musikalität im Theater von Johan Simons
Erschienen in: Arbeitsbuch 2023: Johan Simons – Dialog mit dem Tod (07/2023)
Assoziationen: Dossier: Musik im Schauspiel Johan Simons
Beim Nachdenken über die Rolle von Klang und Form im Theater von Johan Simons geht es um den Kern dessen, was sein Theater ausmacht. Dabei gilt es zwei Ebenen zu unterscheiden: die Ebene des „Hörbaren“ und die Ebene des „Unhörbaren“. Diese beiden Ebenen sind zudem noch in paradoxer Weise aufeinander bezogen. Während das klanglich „Hörbare“ auf das sprachlich nicht Sagbare verweist, trägt das strukturell „Unhörbare“ dazu bei, die sprachliche Ebene der Inszenierungen in eine Form zu bringen. Ausgehend davon sind es insbesondere zwei genuin musikalische Parameter, die wesentliche Aspekte des Theaters von Johann Simons zu fassen vermögen: Klang und Form. Musik und Klang spielen so also nicht nur explizit hörbar eine wichtige Rolle bei Simons, sondern auch im Hinblick auf die implizite „Musikalität“ seines Theaters. Während auf der Ebene des Klangs gewissermaßen ein Grundton der Inszenierungen gefasst werden kann, hilft ein musikalisch verstandener, temporaler Formbegriff dabei, die innere Dramaturgie und Spannungsentwicklung zu beschreiben. Mit dem Bezug auf Form lässt sich auch die konkrete Funktion beschreiben, die die Musik in seinem Theater einnimmt.
Natürlich hat die Musik bei Simons immer auch in unterschiedlicher Weise die Funktion, Stimmungen zu verstärken, aber auch die, parallele Geschichten zu erzählen und zu unterstützen. Was aber...