Die Konsonanten
von Viola Schmidt
Erschienen in: Mit den Ohren sehen – Die Methode des gestischen Sprechens an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin (04/2019)
Konsonanten sind Mitlaute. Der ausgeatmete Luftstrom muss ein artikulatorisches Hindernis überwinden. Die deutsche Sprache kennt 21 Bedeutung unterscheidende Konsonantenphoneme.
Die Konsonanten werden je nach ihrer Artikulationsart als Frikative /f/, /v/, /s/, /z/, /∫/, /Ʒ/, /ç/, /ʝ/, /x/, /ʁ/, /h/, Plosivlaute /p/, /t/, /k/, /b/, /d/, /g/, Nasale /m/, /n/, /ŋ/ und als Lateral /l/ beschrieben. Frikative (Reibelaute) bilden wir durch eine Enge, Plosivlaute und Nasale durch einen Verschluss. Bei den Plosivlauten wird der Verschluss durch den Mund, bei den Nasalen durch die Nase gelöst. Konsonanten lassen sich darüber hinaus nach ihrer Artikulationsstelle differenzieren, die sich an den Lippen, dem Zahndamm, dem vorderen, mittleren und hinteren Gaumen und am Kehlkopf befinden kann. Mit etwas Übung ist es uns möglich, genau zu lokalisieren, welche Artikulationsorgane an welcher Artikulationsstelle mit welcher Spannung bzw. Stimmhaftigkeit die einzelnen Konsonanten bilden. Die Nasale und der Lateral werden stimmhaft gebildet. Reibe- und Plosivlaute treten als stimmlose und stimmhafte Varianten auf. Eine Ausnahme bildet der Hauchlaut /h/. Die Beteiligung der Stimme an der Aussprache dieser Konsonanten ist an die Spannung gebunden, mit der sie realisiert wird. Stimmlose Konsonanten bilden wir mit einer höheren Spannung (Fortis), stimmhafte mit einer geringeren Spannung (Lenis). Verwechslungen im Fortis-Lenis-Bereich sind das tägliche Brot...