Mit den Ohren sehen
Die Methode des gestischen Sprechens an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
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Assoziationen: Dossier: Digitales Theater Viola Schmidt
Einleitung
„Es geht ums Hinsehen, begreifst du? Das ist das Wichtigste: Schau hin! Versteh die Leute. So schwer ist das nicht. Sie sind nicht kompliziert. Sie wollen nichts Ausgefallenes, nur will …
von Viola Schmidt
Sprache als Zeichensystem – Sprechen als Handlung
Sprache als Zeichensystem – Sprechen als Handlung
Sprache ist ein abstraktes System, Sprechen ist ein sinnlicher Vorgang. Sprache besteht aus Zeichen, die an Vorstellungen gebunden sind. In der gesprochenen Sprache ist das Zeichen ein akustisches Ereignis – …
von Viola Schmidt
Karl Bühlers Organonmodell
In dem von dem deutschen Sprachtheoretiker Karl Bühler 1934 erarbeiteten Kommunikationsmodell erkennen wir das Verhältnis von Sender, Empfänger und Gegenständen oder Sachverhalten, auf die sie sich gemeinsam beziehen (vgl. Abb.1). …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
John L. Austin – Die Sprechakttheorie
Aus der „Zur Theorie der Sprechakte“ betitelten Vorlesungsreihe „How to do things with Words“ des britischen Philosophen und Begründers der Sprechakttheorie John L. Austin erfahren wir, dass die Bedeutung von …
von Viola Schmidt
Paul Watzlawick – Verhalten hat kein Gegenteil
Paul Watzlawick war ein österreichisch-amerikanischer Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Soziologe und Philosoph. Für ihn ist „menschliche Kommunikation ein Medium beschreibbarer Formen menschlicher Beziehungen.“3 Auch das sprachliche Zeichen betrachtet er unter diesem Aspekt. …
von Viola Schmidt
Warum und wozu sprechen wir?
Wenn der Weg zum anderen der einzige Weg zu sich selbst ist, wenn der Mensch nur über das Du zum Ich gelangt, wie Watzlawick andeutet, sprechen Menschen dann, um sich …
von Viola Schmidt
Was ist gestisches Sprechen?
Was ist gestisches Sprechen?
Die Methode des gestischen Sprechens, wie sie hier beschrieben wird, wurde an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch für die Arbeit mit Schauspielstudierenden im Fach Sprechen entwickelt. Herkömmliche Ausbildungsmethoden schienen …
von Viola Schmidt
Der Brecht’sche Gestusbegriff
In den 1920er Jahren hatte Bertolt Brecht begonnen, nach zeitgemäßen realistischen Theaterformen zu suchen. Er wollte dem Einfühlungstheater der bürgerlichen Gesellschaft die Darstellung sozialer Konflikte entgegensetzen. Vor diesem Hintergrund hat …
von Viola Schmidt
Gestus und Geste
Unser Verhalten ist dadurch geprägt, dass wir auf sehr verschiedene Weise Beziehungen zu anderen eingehen. Diese Tatsache lässt sich entwicklungsgeschichtlich begründen. Wir sind soziale Wesen, die in bestimmten Konstellationen aufeinander …
von Viola Schmidt
Wie funktioniert die Methode des gestischen Sprechens?
Meine Kollegen Klaus Klawitter und Herbert Minnich haben den Begriff Gestus für die sprecherzieherische Praxis genutzt und daraus eine Methode für die Ausbildung von Schauspielstudierenden entwickelt, angewendet und durchgesetzt. Sie …
von Viola Schmidt
Die Realität des Theaters – wofür bilden wir aus?
Die Realität des Theaters – wofür bilden wir aus?
Kommunikationssituationen auf der Bühne sind Spielsituationen. Die Wirklichkeit der Bühne ist eine Behauptung, die interagierenden Menschen sind in der Regel Figuren, der gesprochene Text ist meistens eine Erfindung der Dichter. …
von Viola Schmidt
Das hervorrufende Sprechen
Das hervorrufende Sprechen holt eine abwesende Wirklichkeit auf die Bühne, indem es Vorstellungen von dieser Wirklichkeit sprechend imaginiert. Wir finden diese Sprechweise im Botenbericht und in der Mauerschau. Vergangene oder …
von Viola Schmidt
Das formalisierte Sprechen
Formale Mittel können eingesetzt werden, um zu zeigen, welchen Widerstand der Sprecher beim Sprechen in einer Spielsituation überwinden muss. So kann die Not des Boten, der unmittelbar aus der Schlacht …
von Viola Schmidt
Das handelnde Sprechen
Handelndes Sprechen verbindet sich mit hervorrufendem Sprechen. Durch ihre unterschiedlichen Handlungsmotive geraten die Figuren in einen Widerspruch zwischen Wollen und Können. Um diesen Widerspruch zu lösen, entwickeln sie Handlungsabsichten, die …
von Viola Schmidt
Das moderierende Sprechen
Das moderierende Sprechen als vierte Kategorie verzichtet nun ganz auf den dem Sprechen innewohnenden Handlungsaspekt. Der Text wird in den Vordergrund geschoben. Die Sprechhandlung wird vom Text abgekoppelt. Die Sprecher …
von Viola Schmidt
Wir wollen glauben, was wir hören
Wie gut es uns in der Ausbildung auch gelingt, die beschriebenen Sprechweisen zu entwickeln und miteinander zu verbinden, ein entscheidendes Kriterium bleibt die Glaubhaftigkeit. Die sinnliche Qualität von Behauptungen ist …
von Viola Schmidt
Sprechen im digitalen Zeitalter
Parrhesia können wir uns ausgehend vom Kommunikationsverhalten im digitalen Zeitalter fast nicht mehr vorstellen. Kommunikation scheint bezogen auf die immense Fülle an Informationen, auf die wir in immer kürzerer Zeit …
von Viola Schmidt
Wie uns Konventionen beeinflussen und der Kopf den Körper kontrolliert
Wenn sich der Körper im Sprechen nur bedingt abbildet, bleiben die Äußerungen unverbindlich. Wir haben es nur mit den Gedanken, aber nicht mit der Kraft ihrer Eroberung und Durchsetzung zu …
von Viola Schmidt
Spielen
Spielen
Die sprecherzieherische Arbeit mit Schauspielstudierenden braucht spielerische Situationen, die motiviertes und absichtsvolles, gerichtetes Verhalten mit Stimme und Sprache möglich machen und so zu freien und lustvollen Äußerungen führen. Wenn das …
von Viola Schmidt
Wenn wir im Flow sind
Flow bezeichnet ein schöpferisches Wohlbefinden, das nicht unbedingt an Inhalte, sondern vor allem an Aktivitäten gebunden ist. Der Theaterpädagoge und Schauspieler Dietmar Sachser hat den Theaterspielflow aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben. …
von Viola Schmidt
Blockierungen erkennen und lösen
Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, sind uns Flow und Glück nicht immer vergönnt. Auch das selbstvergessene Spiel der Kindheit stockt, wo es als von außen betrachtet und bewertet wahrgenommen …
von Viola Schmidt
Das Namenspiel
Um eine Gruppe von Studierenden kennenzulernen und sie entdecken zu lassen, wie sie in Kontakt treten können, bevor das erste Wort gesprochen wird, lasse ich sie das Namenspiel spielen. Wir …
von Viola Schmidt
Sprechen aus der Körpermitte
Sprechen aus der Körpermitte
Miteinander zu kommunizieren, ist, wie miteinander zu tanzen. Es geht hin und her, wir geben, wir nehmen, wir balancieren uns am anderen gegen die Schwerkraft aus. Die sprechsprachliche Äußerung ist …
von Viola Schmidt
Von der Rückenlage in die sitzende Position – das Dracula-Spiel
Um das Körpergefühl zu untersuchen und zu entwickeln, erscheint es mir günstig, in der Rückenlage zu beginnen. Wenn wir uns in der Rückenlage entspannt der Schwerkraft überlassen, spüren wir die …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Im Schneidersitz – das Hallo-und-Adieu-Spiel
Der Bewegung des Beckens, die sich beim körperlichen Zentrieren ergibt, können wir auch im Schneidersitz gut nachspüren. Die unterschiedlichen Spannungszustände, die sich aus dem Grad des In-Beziehung-Tretens zu tatsächlichen oder …
von Viola Schmidt
Von der gehockten in die hängende Position – das Hangover-Spiel
Eine weitere Etappe auf dem Weg zum aufrechten Stand ist die gehockte Position. Wie in den anderen Übungen geht es auch hier darum, die Wirbelsäule aus dem Zentrum aufzurichten, um …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Die aufrechte Position – gemeinsam im Mittelpunkt
Nun sind wir in der aufrecht stehenden Position angekommen. Wir haben etwas über den Körperschwerpunkt erfahren und darüber, wie man sich körperlich zentrieren kann. Wir können Entspannung, Lösung und Spannung …
von Viola Schmidt
Wie wir zu einem guten Stand kommen
von Viola Schmidt
Das Gewicht unseres Körpers bildet sich auf einer relativ kleinen Auflagefläche ab. Unsere Füße tragen die Last des Körpers, und die Art und Weise, wie sie das Körpergewicht tragen, hat …
Foto: Philipp Kronenberg
Körperspannung und Präsenz
Die Wirbelsäule erhebt sich in der aufrecht stehenden Position doppelt-S-förmig und sich verjüngend aus dem Kreuzbein, einer aus fünf Wirbeln zusammengewachsenen Platte. Das Kreuzbein ist unser größter und stabilster Wirbelkörper. …
von Viola Schmidt
Die Sprechatmung
Die Sprechatmung
Um es vorwegzuschicken: Ich bin keine Liebhaberin von isolierten Atemübungen, gleichwohl untersuche ich im Unterricht die physiologischen Abläufe der Atmung in ihrer individuellen Ausprägung. Die Sprechatmung betrachte ich einerseits vor …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Vorbereiten ist besser als kontrollieren
Wenn wir uns mit der Atmung beschäftigen, kommen wir am Körper nicht vorbei. Am Anfang der Ausbildung muss es darum gehen, die Eigenwahrnehmung des Körpers zu unterstützen. Das schließt die …
von Viola Schmidt
Wie wir dem Text Leben einhauchen
Der Atem der Schriftsprache ist nicht der Atem lebendiger Sprechsprache. Gedankliche Sinnschritte ausschließlich an Satzzeichen festzumachen und entsprechend mit Atempausen abzuteilen, mag für Sachtexte legitim sein. Schauspielern wollen wir die …
von Viola Schmidt
Atemreflexe nutzen – zu Luft kommen
Um ein ausbalanciertes Verhältnis zwischen Ein- und Ausatmung in Abhängigkeit von der mentalen und körperlichen Grundspannung zu beschreiben, führten Horst Coblenzer und Franz Muhar den Begriff der Atemmittellage ein. „Die …
von Viola Schmidt
Das Spiel mit Impulsen
Wir stehen im Kreis und klatschen in Richtung auf den Spielpartner neben uns in die Hände, um ihn aufzuwecken. Ein möglicher Untertext wäre: „Jetzt werde mal wach und wecke den …
von Viola Schmidt
Das Phänomen Stimme
Das Phänomen Stimme
Wie die Sprache ist die menschliche Stimme mehrdimensional. Um ihre Komplexität wahrzunehmen und zu verstehen, sollten wir sie auch aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Aus physiologischer Sicht sei zunächst ein Blick …
von Viola Schmidt
Wie Stimmklang entsteht und uns verlässt
Betrachten wir die menschliche Stimme als physikalische Größe, so ist sie als Schall beschreibbar, der sich als zusammengesetzte periodische Schwingung in Form einer Längswelle im Raum ausbreitet. Schallwellen sind aufeinanderfolgende …
von Viola Schmidt
Wie wir uns sprechend einander aussetzen
Ebenso wie die Stimme ein physisches und physikalisches Phänomen ist, so ist sie immer auch ein psychisches Phänomen. Körper und Bewusstsein sind in ihr untrennbar verbunden. Sie macht uns als …
von Viola Schmidt
Lustvolles Sprechen
Die primäre Funktion des Kehlkopfes, die darin besteht, Nahrungsaufnahme und Atmung zu entkoppeln, kann die freie Stimme sowohl hindern als auch befördern. Durch das komplexe Wirken von Muskeln wird das …
von Viola Schmidt
Stimme im postdramatischen Theater
Was passiert aber mit den Stimmen, wenn Figuren und dramatische Handlung in den Hintergrund treten oder ganz verschwinden? Die rasanten Entwicklungen unserer Zeit machen vor den Künsten nicht halt, scheinen …
von Viola Schmidt
Die Materialität der Stimme
Ein kleiner Exkurs zur historischen Entwicklung der Betrachtungsweisen des Phänomens Stimme sei an dieser Stelle gestattet. In jeder Gesellschaft findet sich ein vorherrschendes Verständnis davon, welche Verhaltensweisen angemessen sind. Bezogen …
von Viola Schmidt
Fremde Sprachen klingen anders
Auch fremde Sprachen lassen unserer Wahrnehmung Luft, etwas anderes zu entdecken als den durch Wortbedeutungen übertragenen Sinn. Die Begegnung mit fremdsprachigem Theater führt zu einem solchen Effekt. Vergleichen wir Aufführungen …
von Viola Schmidt
Die durchlässige, tragfähige und durchsetzungsfähige Stimme
Die durchlässige Stimme bildet unser Denken und Fühlen ab, indem sie auf feinste körperliche Veränderungen reagiert. Sie wird vom Atem getragen und folgt unseren Handlungsimpulsen. Sie macht unser Verhalten kenntlich. …
von Viola Schmidt
Wie wir Resonanzräume nutzen
Situativ ausgelöste innere Bewegungen brauchen einen Raum. Sie erfassen Atem und Stimme in unserem Körper, die Luftmoleküle des unseren Körper begrenzenden Raumes und den Körper unserer Spielpartner und Zuhörer. Denken …
von Viola Schmidt
Impedanz – der Widerstand des Raumes
Zur Resonanz gehört die Impedanz. Unter Impedanz versteht der Sprecherzieher Egon Aderhold neben dem Widerstand, den das Ansatzrohr auf den Kehlkopf ausübt, vor allem den Widerstand des Raumes, in dem …
von Viola Schmidt
Miteinander im Gegeneinander – von der Mühle zum Pendel
Zwei Spieler stehen einander gegenüber und fassen sich bei den Händen. Die Schultern bleiben gelöst, die Arme sind schwer. Dann verlagert jeder Spieler sein Körpergewicht vom Zentrum ausgehend nach hinten. …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Wahrnehmung
Wahrnehmung
Um die Stimme wahrzunehmen, müssen wir sie zunächst hören können. Während unsere visuelle Wahrnehmung auf Objekte in unserem Blickfeld beschränkt ist, eröffnet das Hören eine zusätzliche Wahrnehmungsdimension im Raum. Wir …
von Viola Schmidt
Wie unsere Sinne zusammenarbeiten
Wir sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen, erleben den Raum in uns wie den Raum um uns herum. Unsere Sinne arbeiten zusammen. Multisensorische Interaktion ist eine Fähigkeit, die unser Überleben sichert. …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Wie wir Wahrnehmungsreize verarbeiten
Wir sollten uns an dieser Stelle ein ungefähres Bild davon machen, wie unser Gehirn aufgebaut ist und wie es Sinnesreize verarbeitet. Unser Zentralcomputer besteht aus Großhirn, Zwischenhirn, Kleinhirn und Stammhirn. …
von Viola Schmidt
Wahrnehmungstäuschungen
Eingehende Wahrnehmungsreize werden zerlegt, analysiert und wieder zusammengesetzt. Durch Spezialisierung gelingt es unserem Gehirn, unterschiedliche Sinneseindrücke zeitgleich zu verarbeiten. Modulare Einzelinformationen werden zu einem Gesamterleben verbunden. Die Module stehen in …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Eindruck macht Ausdruck – Ausdruck macht Eindruck
Die Kopplung von akustischer und visueller Wahrnehmung ist eine der menschlichen Fähigkeiten, auf die wir im gestischen Sprechen zurückgreifen können. Wir schauen Schauspielern beim Spielen zu. Die visuelle Wahrnehmung ist, …
von Viola Schmidt
Wie wir unsere Wahrnehmung erweitern können
Über unseren Tast- und Hautsinn nehmen wir Vibrationen wahr. Legen wir die Hände auf den Kehlkopf und tönen, überträgt sich die Schwingung des primären Stimmschalls fühlbar. Wir können die Schwingungen …
von Viola Schmidt
Das Spiel mit den Akzenten
Das Wissen um die zeitlichen Abläufe bei der Verarbeitung neuer Sinnesreize und Informationen ist hilfreich und führt zu nachhaltigen Ergebnissen, setzt aber eine gewisse Flexibilität und Wachheit auch bei Lehrenden …
von Viola Schmidt
Wahrnehmungsmuster und Vorstellungskraft
Höreindrücke werden gefiltert, in Muster codiert und mit den bereits gespeicherten Hörmustern verglichen. „Wir hören eine Stimme immer nur, wie sie uns erscheint – nie, wie sie an sich ist.“107 …
von Viola Schmidt
Aufwärmen erhöht die Wahrnehmungsfähigkeit
Ein gutes Aufwärmtraining besteht darin, sich sowohl körperlich als auch mental vorzubereiten. Im Sport schützt das Warm-up vor Verletzungen. Durchblutung und Stoffwechsel werden angeregt, um die Muskulatur ausreichend zu versorgen. …
von Viola Schmidt
Gedanken und Gefühle ausdrücken
Gedanken und Gefühle ausdrücken
Wir können Gedanken und Gefühle in der Stimme und Sprechweise abbilden. Konventionen und die mit ihnen einhergehenden Blockierungen schränken die emotionale Durchlässigkeit manchmal ein. Findet emotionale Spannung keinen Ausdruck, sucht …
von Viola Schmidt
Gefühle und Emotionen
Die modernen Neurowissenschaften unterscheiden zwischen Emotionen und Gefühlen. Der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio beschreibt Emotionen als Ausdruck des Körpers, Gefühle als mentale Phänomene. Emotionen sind sichtbar. Sie beeinflussen die Mimik …
von Viola Schmidt
Emotionen und Verhalten
Für die sprecherzieherische Arbeit mit Schauspielstudierenden erscheint es mir zunächst wichtig, emotionalen Ausdruck bei sich und anderen wahrnehmen zu können. Bezogen auf die Eigenwahrnehmung arbeite ich vor allem am Verhältnis …
von Viola Schmidt
Privat oder persönlich
Es bleibt nicht aus, dass auch in einer offenen und lustvollen Arbeitsatmosphäre bei Studierenden starke Emotionen und Gefühle ausgelöst werden, die sie nicht erwartet hatten. Manchmal ist es nur ein …
von Viola Schmidt
Nonverbales Verhalten
Nonverbales Verhalten
Sprechen ist ein Teil unseres Kommunikationsverhaltens. Aber wir kommunizieren auch, wenn wir nicht sprechen. Unser Körper sendet ständig Signale aus, mit denen er auf die Umwelt reagiert und die von …
von Viola Schmidt
Gestische Ausdrucksmittel
In einer Kommunikationssituation, in der Sprecher und Hörer körperlich anwesend sind, nehmen die Kommunikationspartner die Körper der anderen wahr. Das betrifft die Körperhaltung von offensiv bis defensiv und die Körperspannung …
von Viola Schmidt
Lexikalisierte Gesten
Lexikalisierte Gesten und Embleme können für sich stehen und Sätze oder Wörter ersetzen. Denken wir an die Money-Geste, das Aneinanderreiben von Daumen und Zeigefinger. Werden Daumen und Zeigefinger zu einem …
von Viola Schmidt
Spannung abbauende Gesten
Adaptoren stellen Spannung abbauende Gesten dar und kommen meist als Handgriffe am eigenen Körper, als das Berühren von Teilen des Gesichts oder der Haare daher. Sie zeigen sich aber auch …
von Viola Schmidt
Beschreibende Gesten
Beschreibende Gesten werden als Illustratoren bezeichnet. Sie ahmen Handlungen nach, wie den torkelnden Gang des Kollegen, der zu tief in die Flasche geschaut hat, oder sie beschreiben die Form, Größe …
von Viola Schmidt
Zeigegesten
Zeigegesten verweisen auf tatsächliche oder vorgestellte Objekte, Personen, Sachverhalte oder auch Ideen in realen und imaginierten Räumen. Sie können mit vielen Körperteilen ausgeführt werden. Sie sind zielgerichtet und für die …
von Viola Schmidt
Der Körper spricht
Neben den Gesten werden physische Eigenschaften des Gegenübers wie Größe, Gewicht, Geruch oder Attraktivität wahrgenommen und beeinflussen das Kommunikationsverhalten dadurch, dass Bewertungen angestellt werden. Dazu gehören auch Alter, Geschlecht und …
von Viola Schmidt
Prosodie – sprecherische Mittel
Prosodie – sprecherische Mittel
Ein wesentliches Merkmal nonverbalen Verhaltens ist die Parasprache. Dazu gehören alle nichtsprachlichen Äußerungen wie Schlucken, Räuspern, Schnalzen usw. einerseits und prosodische Mittel andererseits. Der Begriff der Prosodie wird in der …
von Viola Schmidt
Akzentuierung
Akzentuierungen betreffen den Wortakzent und Haupt- und Nebensatzakzente innerhalb eines gesprochenen Gedankens. Verändern wir den Wortakzent in dem Wort umfahren, verändert sich die Bedeutung des Wortes in kontextuellem Zusammenhang. Wir …
von Viola Schmidt
Rhythmus
Die rhythmische Gliederung des Sprechens ist von der jeweiligen Sprache abhängig. Die deutsche Sprache ist rhythmisch sehr auffallend gegliedert durch das Neueinsetzen der Vokale am Wort- und Silbenanfang und die …
von Viola Schmidt
Sprechmelodie
Die Sprechmelodie bewegt sich während des Sprechens. Monotone Melodieverläufe nehmen wir als Leiern wahr. Dabei kann es sich um Sprechgewohnheiten handeln oder darum, dass Inhalte ohne oder mit zu kleinen …
von Viola Schmidt
Sprechgeschwindigkeit
Die Suche nach dem Gestus entscheidet darüber, welche sprecherischen Mittel ihn tragen sollen. Das betrifft auch Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke. Dass das äußere Tempo nie höher sein sollte als das innere, …
von Viola Schmidt
Lautstärke
Einen der ersten Grundsätze, den ich mir als Berufsanfängerin von meinem Mentor hinter die Ohren schreiben lassen musste, hieß: Sei mit der Stimme nie lauter als mit dem Körper! Ich …
von Viola Schmidt
Stimmklang und Gestus
Stimmklang reduziert Stimmdruck. Das Wechselspiel der sprecherischen Mittel kann sich auf diese Weise günstig auf das gestische Sprechen auswirken. Doch Vorsicht! Zu viel Klang kann den sozialen Gestus verdecken. Dass …
von Viola Schmidt
Wie kommt der Mensch zur Sprache?
Wie kommt der Mensch zur Sprache?
„Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache; um aber Sprache zu erfinden, müsste er schon Mensch sein“, so Wilhelm von Humboldt in seiner ersten Rede vor der Berliner Akademie der …
von Viola Schmidt
Der Spracherwerb
Der Spracherwerb beginnt im Mutterleib. Etwa ab der 22. Schwangerschaftswoche sind die Gehörgänge des ungeborenen Kindes so weit ausgebildet, dass es akustische Eindrücke wie die Körpergeräusche und die Stimme der …
von Viola Schmidt
Die Fähigkeit zur Kooperation
Für den Primatenforscher, Entwicklungs- und Kulturpsychologen Michael Tomasello ist die menschliche Kommunikation eine Anpassungsleistung, die soziale Interaktion und Kooperation als Überlebensvorteil nach dem Motto „helfe ich dem anderen, helfe ich …
von Viola Schmidt
Den Klang der Welt nachahmen – mit Sprache spielen
Wie wir gesehen haben, entwickelt sich die Fähigkeit, Sprache wahrzunehmen und prosodische Merkmale von Sprache zu unterscheiden, bereits vorgeburtlich. Zusammen mit den sich im vorsprachlichen Stadium der ersten Lebensmonate entwickelnden …
von Viola Schmidt
Das Klangballspiel
Ein Spiel mit den prosodischen Eigenschaften der Sprache könnte folgendermaßen aussehen: Eine Gruppe von Studierenden steht im Kreis. Körperliche und stimmliche Äußerungen können von ihnen frei gewählt werden, um Gegenstände, …
von Viola Schmidt
Dreiecksbeziehungen
Sprechen beruht auf einem Dreiecksverhältnis. Sprecher richten sich an Hörer und beziehen sich dabei auf etwas, z. B. einen Gegenstand oder einen Sachverhalt. Sprecher und Hörer können mit ihrer Aufmerksamkeit …
von Viola Schmidt
Sprechen und Denken
Konzeptuelle Semantik – die Perspektive wechseln
Die Art und Weise, wie wir unsere Gedanken und Gefühle in Worte fassen, sagt nach Steven Pinker etwas über unsere menschliche Beschaffenheit aus. Seine unter dem Begriff Konzeptuelle Semantik zusammengeführten …
von Viola Schmidt
Sprechen und Denken
Unsere Haltung zur Welt drücken wir in unserem Verhalten aus. Sprechen ist Teil unseres Verhaltens. Sprechen ist Ausdruck unseres Denkens. Unser Denken drückt unsere Gefühle aus oder unterdrückt sie, was …
von Viola Schmidt
Der Körper denkt mit
In der Regel haben wir ein ausgesprochen feines Gespür dafür, dass in unserer Muttersprache etwas nicht stimmt. Wie kommt es dazu? Wenn es etwa darum geht, ob das Wasser aus …
von Viola Schmidt
In Metaphern denken
Unsere Fähigkeit, Metaphern zu bilden, zeigt, dass wir auf der Grundlage unserer Erfahrungen über Neues nachdenken können. Wir entdecken Verbindungen zwischen uns bekanntem und unbekanntem Wissen und bauen uns gedankliche …
von Viola Schmidt
Denken wir in anderen Sprachen anders?
Die Frage, ob Menschen in einer anderen Sprache anders denken, beschäftigt nach wie vor die Wissenschaft. Die Idee vom sprachlichen Determinismus, wonach die Sprache, in der wir sprechen, unsere Art …
von Viola Schmidt
Die Artikulation – das Denken ordnen
Die Artikulation – das Denken ordnen
Beim physiologischen Vorgang der Lautbildung werden die am Sprechen beteiligten Organe neuromuskulär bewegt. Wir koordinieren die Abläufe von Atmung und Stimmerzeugung mit den Bewegungen der Artikulationsorgane. Dabei findet auch eine …
von Viola Schmidt
Aussprachestandards der deutschen Sprache
Die Arbeit an der Aussprache orientiert sich an den Regeln der deutschen Standardaussprache. „Aussprachestandards sind Externalisierungen von Normen sprachlichen Verhaltens.“153 Die Abteilung Sprechwissenschaft und Phonetik am Institut für Musik, Medien- …
von Viola Schmidt
Die Vokale
Die 16 Vokalphoneme der deutschen Sprache unterscheiden sich je nachdem, ob sie kurz oder lang gesprochen werden, in ihrer Quantität. Ihre Qualität ergibt sich aus der Spannung, mit der sie …
von Viola Schmidt
Foto: Philipp Kronenberg
Die Konsonanten
Konsonanten sind Mitlaute. Der ausgeatmete Luftstrom muss ein artikulatorisches Hindernis überwinden. Die deutsche Sprache kennt 21 Bedeutung unterscheidende Konsonantenphoneme. Die Konsonanten werden je nach ihrer Artikulationsart als Frikative /f/, /v/, …
von Viola Schmidt
Koartikulation und Synkinese
Die Bildung der Konsonanten im fortlaufenden Sprechen ist eine Höchstleistung an Koordination. Die Konsonanten ordnen unsere Gedanken, und unsere Denkbewegungen werden hörbar. Aus der Sprechspannung, mit der die Konsonanten artikuliert …
von Viola Schmidt
Artikulation und Mienenspiel
Unser Mienenspiel ist ein wichtiges nonverbales Ausdrucksmittel. Es ist Teil der gestischen Äußerung und spiegelt unser Denken, Fühlen, Handeln und Erleben. Die Mimik korrespondiert mit dem Körper, der Atmung, der …
von Viola Schmidt
Phonostilistische Varianten
Die Standardaussprache weist phonostilistische Differenzierungen auf. In verschiedenen Kommunikationssituationen wird unterschiedlich genau artikuliert. Die Dynamik der sprecherischen Äußerung beeinflusst die Artikulationspräzision. Da die Artikulation Mittel der schauspielerisch-gestischen Äußerung ist, sollte …
von Viola Schmidt
Aussprachekorrekturen
Die Regeln der deutschen Standardaussprache weisen einige Besonderheiten auf. Da nicht alle Sprecher diese Feinheiten habitualisiert haben, muss der Sprechunterricht manchmal etwas nachhelfen. Es handelt sich weniger um Aussprachefehler als …
von Viola Schmidt
Ausgewählte Übungen
Am Anfang der Begegnung findet so etwas wie eine allmähliche Bestandsaufnahme statt. Durch spielerische Nachahmung probieren wir unterschiedliche Optionen zur Bildung der Laute und ihrer Verbindungen aus. Es geht darum, …
von Viola Schmidt
Die Artikulationsorgane
Das Zusammenwirken der Artikulationsorgane ist an unser Denken, Empfinden und Handeln gebunden. Artikulieren ist ein gesamtkörperlicher Vorgang. Artikulationsübungen trainieren also immer auch andere Funktionskreise des Sprechvorgangs. Dessen sollten wir uns …
von Viola Schmidt
Der gelöste Kiefer
Um Vokale zu bilden, müssen wir den Mund öffnen, das heißt den Unterkiefer lösen. Der Unterkiefer ist der einzige bewegliche Knochen unseres Schädels. Er ist mit dem Oberkiefer gelenkig verbunden …
von Viola Schmidt
Das aufgespannte Gaumensegel
Der Oberkieferknochen ist mit dem Schädel verwachsen und kann lediglich durch die Nacken- und Halsmuskulatur im Kopfgelenk bewegt werden. Der obere Zahndamm und der harte Gaumen bilden als Teile des …
von Viola Schmidt
Die bewegliche Zunge
Zwischen dem weit aufgespannten Rachen und Gaumen und dem gelösten Kiefer bewegt sich die Zunge. Sie verändert durch ihre Gestalt die Vokalklänge und ermöglicht die Konsonantenbildung. Neun Muskeln bewegen unsere …
von Viola Schmidt
Der weite Rachen
Der Rachen verbindet den Mund- und Nasenraum mit dem Kehlkopf. Er transportiert sowohl Luft als auch Nahrung und ist somit Teil des Atem- und des Verdauungssystems. Der aufrechte Gang hat …
von Viola Schmidt
Die schwingungsfähigen Mundlippen
Die Bewegungen der Mundlippen können wir durch gezieltes Ansprechen der Ringmuskulatur trainieren. Wir bieten unserem Spielpartner einen Kussmund und anschließend ein Lächeln bei geschlossenem Mund an. Dabei versuchen wir, den …
von Viola Schmidt
Die Sprechweise
Die Sprechweise
Wir artikulieren unsere Gedanken in Lauten und Lautverbindungen, die an Bedeutung gebunden sind. Wie wir die Laute realisieren, lässt einen gewissen Spielraum zu, ohne dass die an den Laut oder …
von Viola Schmidt
Strukturierte Prosa – die Lenznovelle
In der strukturierten Prosa begegnen uns stilistische Figuren, die dem Text eine Form geben, welche den Inhalt und die Erzählweise unterstützt. Der Anfang der Novelle „Lenz“ von Georg Büchner ist …
von Viola Schmidt
Gebundene Sprache
Rhythmisches Sprechen, das einem Metrum folgt und in Takte untergliedert ist, könnte sich aus gegliederten Arbeitsabläufen, dem rituellen Tanz und Gesang entwickelt haben. Es stellt eine besondere Form der Kommunikation …
von Viola Schmidt
Wie wir Verse erkennen
Versdichtung erkennen wir am Schriftbild. Gegliederte Wortfolgen sind manchmal in Strophen, immer in Zeilen gesetzt. Jede Zeile entspricht einem Vers. Versus leitet sich vom lateinischen Wort vertere her, was umwenden …
von Viola Schmidt
Metrische und sinngebende Takte
Gleichbleibende Rhythmen langweilen uns relativ schnell. Nehmen wir sie in der Natur wahr, kann das eintönige Rauschen des Regens oder das Plätschern eines Brunnens uns sogar schläfrig machen. Mit gleichbleibenden …
von Viola Schmidt
Versfuß und Versmaß
Grundsätzlich unterscheiden wir zweisilbige und dreisilbige Takte. Zweisilbige Takte können mit einem Auftakt wie in dem Wort Getier oder ohne einen Auftakt wie in dem Wort Tiere beginnen. Im ersten …
von Viola Schmidt
Verse sprechen – Ein gleiches
Freiere Versformen setzten sich zunehmend durch. Am 6. September des Jahres 1780 schrieb Goethe ein Gedicht auf die Bretterwand einer Jagdhütte im Thüringer Wald. Wir werden auch noch an anderer …
von Viola Schmidt
Syntaktische Gliederung im Vers
Verse sind gerahmte Texte, die vielen Regeln folgen und einige Freiheiten gewähren. Der Schluss einer Verszeile wird als Kadenz bezeichnet. Männliche bzw. weibliche Kadenzen zeigen an, dass die Verszeile mit …
von Viola Schmidt
Das Enjambement
Mit dem Enjambement oder Zeilensprung überspringt der Satz die Zeilengrenze. Der rhythmische Abschluss der Verszeile fällt mit dem syntaktischen Abschluss nicht zusammen. Die Syntax befreit sich aus dem Korsett des …
von Viola Schmidt
Inversionen
Inversionen kehren die übliche Stellung der Satzglieder um. Einschübe und Satzabbrüche, Enjambements und Zäsuren strukturieren die Gedanken und kreieren die Sprechsituation. Dazu gehört auch das Versetzen des Punktes in das …
von Viola Schmidt
Die Arbeit am künstlerischen Text
Die Arbeit am künstlerischen Text
Ein auf der Bühne gesprochener Fremdtext kann in verschiedenen Spielsituationen verschieden verstanden werden, ohne dass sein Inhalt sich ändert. Das enthebt uns nicht der manchmal mühevollen Arbeit, ihn aus der …
von Viola Schmidt
Erlesen des Textes
Die Arbeit am künstlerischen Text beginnt zunächst damit, den Text zu lesen und ihn zu verstehen. Wir probieren, den Inhalt der Wörter und Sätze zu erschließen und zu begreifen, was …
von Viola Schmidt
Konzepte und Schemata – Sinn und Sinnlichkeit – Ein gleiches
In dem im vorherigen Kapitel erwähnten Goethe-Gedicht „Ein gleiches“ begegnen uns zunächst vier Konzepte: Gipfel stehen für die unbelebte Materie, Wipfel repräsentieren die Flora, Vögelein die Fauna, im Du erkennen …
von Viola Schmidt
Wie wir mit dem Text in einen Dialog treten
Die Begegnung mit dem künstlerischen Text lässt sich noch aus einer anderen Perspektive betrachten. Das Lesen ist eine zielorientierte sprachliche und kreative Handlung, ein kommunikativer Vorgang. Wir wollen den Text …
von Viola Schmidt
Mit dem Text handeln – Sprechsituationen
Bereits in der Phase der ersten Bekanntschaft mit einem künstlerischen Text ist es hilfreich, die W-Fragen nicht nur hinsichtlich der im Text erzählten Vorgänge, sondern auch für die aktuelle Sprechsituation …
von Viola Schmidt
Odysseus/Penthesilea/Kleist
Kleists Drama aus dem Jahre 1808 thematisiert Liebe als Kampf der Geschlechter. Die im Blankvers verfasste Tragödie ist wie Homers „Ilias“ in 24 Auftritte gegliedert. Um mit der Arbeit an …
von Viola Schmidt
Die Situation wahrnehmen und Sprechhaltungen entwickeln
Im ersten Auftritt begegnen wir Odysseus und Diomedes auf der einen Seite, Antilochus und Gefolge auf der anderen. Der König von Ithaka und der König von Sparta treffen auf den …
von Viola Schmidt
Sprechhandlungen durchsetzen
Wir untersuchen die Konzepte und Schemata, die dem Text zugrunde liegen. In seiner Antwort informiert Odysseus zunächst über die strategische und seine persönliche Situation. Es geht schlecht. Damit appelliert er …
von Viola Schmidt
Die Sprache aushören
Die Sprache ist lautmalerisch. Den Stecken ergreifen, die Wolken rütteln, mit Donnerkeilen wettern – das sind starke sprachliche Bilder mit einer Fülle von Plosivlauten. Wir untersuchen die rhythmische und klangliche …
von Viola Schmidt
Fabulieren
Um den Anfang des Textes so zu erzählen, dass sowohl Spielpartner als auch Zuhörer verstehen, worum es geht, müssen wir die Geschichte gleichsam von hinten aufrollen, das heißt, wir holen …
von Viola Schmidt
Begleitende Übungen und Spiele
Um das Denken und Verhalten der Studierenden in den Körper zu führen, stehen uns Versatzstücke aus den in den vorhergehenden Kapiteln beschriebenen Übungen und Spielen zur Verfügung. Das kann einerseits …
von Viola Schmidt
Der Gestus der Kleist’schen Sprache
In seinem Aufsatz „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ beschreibt Heinrich von Kleist Sprechen als lautes Denken: „Die Reihen der Vorstellungen und ihrer Bezeichnungen gehen nebeneinander fort, und …
von Viola Schmidt
Versmaß und Aussprache nutzen
Selbstverständlich begleiten Hinweise zur Aussprache die Textarbeit. Sie sind zunächst weniger als Korrektiv gedacht, als dass sie anregen sollen, das gestische Potenzial der Sprache zu untersuchen. Das schließt das Auffinden …
von Viola Schmidt
Anmerkungen
1Karl Bühler: Sprachtheorie, Stuttgart 1999, S. 52. 2Vgl. John L. Austin: Zur Theorie der Sprechakte (How to do things with Words), Leipzig 1986, S. 29. 3Paul Watzlawick, Janet H. Beavin …
Literaturverzeichnis
Abramović, Marina: Durch Mauern gehen, München 2016 Achleitner, Friedrich: KAAS Dialektgedichte, Salzburg, Wien 1991 Aderhold, Egon: Sprecherziehung des Schauspielers, Berlin 1984 Aderhold, Egon/Wolf, Edith: Sprecherzieherisches Übungsbuch, Berlin 2009 Am Anfang …
Über die Autorin
Viola Schmidt, geboren 1958 in Berlin, studierte Sprechwissenschaft und Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie 1985 mit einer Arbeit zur Sprechwirkungsforschung promoviert wurde. Von 1984 bis …