Dem Deutschen Theater in Berlin war Alexander Weigel verbunden wie kaum ein anderer. Über fast vier Jahrzehnte, von 1964 bis 2001, stand er als Dramaturg den Regisseuren Adolf Dresen, später Heiner Müller und schließlich Jürgen Gosch zur Seite und prägte mit seiner Arbeit für herausragende Produktionen mehrere wichtige künstlerische Phasen dieses Theaters mit. Weigel ist aber auch für seine publizistische Tätigkeit als Autor und Herausgeber zu würdigen, die sich oft mit dem Deutschen Theater verband.
1935 in Zwickau geboren und im sächsischen Döbeln aufgewachsen, ging er zum Studium der Geschichte an die Leipziger Karl-Marx-Universität, wo er als Gasthörer der legendären Vorlesungen von Hans Mayer und Ernst Bloch 1954 an die Studentenbühne der Universität gelangte, die, von Adolf Dresen auf Anregung Mayers gerade gegründet, später als Poetisches Theater bekannt wurde. Weigel gab auf dieser halbprofessionellen Bühne sein Debüt als Schauspieler in „Der eifersüchtige Alte“ von Cervantes, später spielte er auch in Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ in der Regie von Dresen – prägende Jahre im Nebeneinander von Hörsaal und Bühne.
Nach ersten Stationen als Assistent am Volkstheater Rostock und Dramaturg in Greifswald wurde er 1963 für ein Jahr Redakteur von Theater der Zeit, bevor er ans Deutsche Theater ging...