Theater der Zeit

Magazin

Flausen im Kopf

Auf dem Kölner flausen-Kongress trafen sich Vertreter der freien Szene, um über künstlerische Innovation zu diskutieren

von Lisa Kerlin

Erschienen in: Theater der Zeit: Dickicht der Städte – Shermin Langhoff über die Dialektik der Migration (04/2017)

In Zeiten, in denen das Wort „Kreativwirtschaft“ kaum noch ein Unwort ist und Künstler vermehrt lernen (müssen), sich mit dem Druck des Markts zu arrangieren, ist das Stipendiatenprogramm flausen+ aus Oldenburg eine willkommene Abwechslung. Der Künstlerische Leiter Winfried Wrede hat an seinem freien theater wrede+ ein Konzept erschaffen, das es Theatermachern erlaubt, vier Wochen ohne Ergebnisdruck zu proben, zu forschen, den „Flausen im Kopf“ nachzugehen – und dafür gibt es Geld und freie Logis. Was von den Stipendiaten erwartet wird: auf der Suche zu sein, Neugierde, ein Streben nach Erkenntnis (selbst wenn die am Ende lautet, dass eine Idee auch scheitern kann). Eine Premiere zum Abschluss ist nicht verpflichtend. Am Ende der Stipendiumszeit steht ein sogenanntes Making OFF, das die Gruppen gestalten können, wie es ihnen beliebt. Seit einem ersten Versuch 2011 hat sich das Projekt stetig weiterentwickelt, sodass sich ab 2018 bereits fünf Häuser als Residenztheater an den flausen+ beteiligen werden. Neben dem theater wrede+ sind das der German Stage Service Marburg, das Theaterlabor Bielefeld, das Theater im Ballsaal Bonn sowie das Freie Werkstatt Theater Köln.

Seit 2016 gibt es noch eine zweite Säule im Komplex flausen+: das flausen-Festival, bei dem die Künstler die Ergebnisse ihrer Residenzen gegenseitig begutachten...

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