Theater der Zeit

Theater der Zeit 4/2017

Dickicht der Städte

Shermin Langhoff über die Dialektik der Migration

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Editorial

Wie sind wir geworden, was wir sind? Wer wollen wir künftig sein? Wer ist „wir“? Mit diesen Leitfragen startete Shermin Langhoff im September 2013 ihre Intendanz am Maxim Gorki Theater Berlin. Fragen, über die nachzudenken vier Jahre später nicht einfacher geworden ist. Während Lagermentalitäten und Partikularinteressen unter dem Diktat populistischer Wahlkämpfe zunehmen, betreibt das Maxim Gorki Theater mehr denn je seine theatralen Exkursionen in das Dickicht der Städte. Identität, sagt Gunnar Decker in seinem Interview mit Shermin Langhoff, sei dabei das bestimmende Thema am Haus – und zwar als etwas Fließendes, wohl auch Umkämpftes. Mit seiner Öffnung zur Stadt mitsamt allen in den letzten Jahrzehnten Dazugekommenen ist das Maxim Gorki Theater auch ein Zentrum für Künstler im Exil. So will …

Künstlerinsert

Thema

Foto: Jonas Fischer

Die Schutz-Fliehenden

Flüchtlingsprogramme? Refugee Art? Theaterkünstler im Berliner Exil brauchen keine Labels – sie wollen mit dem sichtbar werden, was sie auszeichnet: ihrer Kunst

von Patrick Wildermann

Gegen Ende ergibt sich der Autor im Exil einem Moment bedingungsloser Ratlosigkeit. „Ich habe vergessen, warum ich überhaupt hierhergekommen bin“, bekennt er. „Ich habe vergessen, warum ich aus Damaskus weggegangen …

Foto: Jonas Fischer

Kommentar

Die dreieinhalbte Walpurgisnacht

Achtsamkeit ist gegenwärtig ja im Trend – und in der Tat könnte historische und politische Achtsamkeit viel zum besseren Verständnis der Entwicklungen in den letzten Monaten und Jahren beitragen. Zum …

Aktuelle Inszenierung

Ausland

Lucky Anne

Anne Tismer spielte auf den großen Bühnen der Republik – nun wohnt sie in Togo und führt dort ein Leben für die Kunst und den Tanz

von Renate Klett

Protagonisten

Der anarchisch-heroische Arbeiter von gestern als romantische Figur im Kopf des Arbeitnehmers von heute – „Spur der Steine“ in der Regie von Albert Lang. Foto Frank Hormann

Zurück zur Kunst

Unter dem neuen Intendanten Joachim Kümmritz sucht das Volkstheater Rostock den Weg aus dem Dschungel der Kommunalpolitik

von Gunnar Decker

Noch immer gibt er den Ton vor. Die Rostocker seien keine Hanseaten, sondern Hansels, sagte er bündig in einem Interview – Sewan Latchinian, von dem keiner genau weiß, ob er …

Foto: Frank Hormann

Essay

Manege frei!

Eine Konferenz am Berliner Chamäleon Theater zum Neuen Zirkus zeigt dessen Potenzial zur Veränderung des Theaters

von Tom Mustroph

Kolumne

Am Ende der Vertuschungskette?

Ich bin mir beinahe sicher, einem Theater beizuwohnen, auch wenn nicht ganz klar ist, wer die Zuschauer sind. Wir hier oben auf den Zuschauerbänken oder die da unten im Saal, …

Foto: Jürgen Bauer

Look Out

Auftritt

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Graz: Revolution reloaded

Schauspielhaus Graz: „Der Auftrag: Dantons Tod“ nach Heiner Müller und Georg Büchner. Regie Jan-Christoph Gockel, Bühne Julia Kurzweg, Kostüme Sophie du Vinage

von Hermann Götz

Konstanz: Terror des Ungesagten

Theater Konstanz: „We have a situation here“ (DSE) von Neil LaBute. Regie Johanna Wehner, Ingo Putz, Andreas Bauer, Neil LaBute, Ausstattung Elena Buchnikova

von Bodo Blitz

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Zürich: Mit nacktem Po

Schauspielhaus Zürich: „Die 120 Tage von Sodom“ von Milo Rau nach Motiven von Pier Paolo Pasolini und Donatien Alphonse François de Sade. Regie Milo Rau, Ausstattung Anton Lukas

von Christoph Leibold

Stück

Abend über Potsdam

PERSONEN LOTTE LASERSTEIN 31 Jahre, Malerin TRAUTE ROSE 28 Jahre, Angestellte ERNST ROSE 34 Jahre, Dramaturg BODO IMHOFF 33 Jahre, Journalist LISE HENKEL 19 Jahre, Telefonistin MARIA GOLDMANN 24 Jahre, …

von Sarah Nemitz und Lutz Hübner

Magazin

Flausen im Kopf

Auf dem Kölner flausen-Kongress trafen sich Vertreter der freien Szene, um über künstlerische Innovation zu diskutieren

von Lisa Kerlin

Der Sammler

Zum Tod des Theater- und Literaturwissenschaftlers und bedeutenden Brecht-Forschers Werner Hecht

von Thomas Irmer

Wie frei ist frei?

Manfred Brauneck u. d. ITI Zentrum Deutschland (Hg): Das Freie Theater im Europa der Gegenwart. Strukturen – Ästhetik – Kulturpolitik. Transcript Verlag, Bielefeld 2016, 648 S., 39,99 EUR.

von Joachim Fiebach

Literatur und Welterkenntnis

Georg Lukács: Werke Band 1 (1902–1918). Teilband 1 (1902–1913). Hg. von Zsuzsa Bognár, Werner Jung und Antonia Opitz, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2017, 476 S., 128,00 EUR.

von Jakob Hayner

Storytelling

Philipp Schönthaler: Portrait des Managers als junger Autor. Zum Verhältnis von Wirtschaft und Literatur. Matthes & Seitz, Berlin 2017, 168 S., 15,00 EUR.

von Jakob Hayner

Gespräch